Kein Mord sondern Totschlag
Freundin zu Tode geprügelt – 41-Jähriger zu zwölf Jahren Haft verurteilt

11.12.2017 | Stand 13.09.2023, 1:49 Uhr
Verena Bengler
−Foto: Foto: vb

Die Beziehung des 41-Jährigen zu seiner zwei Jahre älteren Lebengefährtin war von Eifersucht und Alkohol geprägt. Immer wieder trug seine Freundin Platzwunden, ein blaues Auge und Hämatome aus Auseinandersetzungen davon. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 8. auf 9. Oktober, eskalierte die Situation vollends.

REGENSBURG Das war geschehen: Der 41-Jährige kontrollierte das Handy seiner 43-jährigen Freundin und sah, dass sie Kontakt zu einem anderen jungen Mann hatte, die Situation schaukelte sich hoch. Nachdem die 43-Jährige verletzt bei den Nachbarn Schutz gesucht hatte, entschied sie sich kurz vor Mitternacht fatalerweise dafür, doch wieder in ihr Haus und damit gleichzeitig zu ihrem gewaltbereiten Partner zurückzukehren.

Tödliche Entscheidung

In den darauffolgenden Stunden trat und prügelte der 41-Jährige auf sie ein, bis sie schließlich starb. Immer wieder schickte er seinem angeblichen Nebenbuhler Fotos von der malträtierten Frau und schickte Textnachrichten wie „Sie bekommt jetzt deine Strafe“ und „Ich glaube sie stirbt gerade“. Als die Frau längst tot war, wählte er in den Morgenstunden den Notruf.

„Der Angeklagte hat vorsätzlich einen Menschen getötet“, so der Vorsitzende Richter. Da die Mordmerkmale laut des Gerichts dennoch nicht erfüllt sind, wurde der 41-Jährige, der bereits dreifach vorbestraft ist, des vorsätzlichen Totschlags schuldig gesprochen und zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt. Eine 14-monatige Entziehungstherapie wurde angeordnet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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