Jahreshauptversammlung
Freundeskreis des Oberpfälzer Volkskundemuseums würdigt die Arbeit der Museumsleiterin

10.12.2019 | Stand 03.08.2023, 4:54 Uhr
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Die große Bedeutung des Oberpfälzer Volkskundemuseums für die gesamte Region hat der stellvertretende Bezirksheimatpfleger Florian Schwemin bei der Jahreshauptversammlung des Freundeskreises des Museums betont. Dank der qualifizierten Arbeit dort gingen immer wieder wichtige Impulse von Burglengenfeld aus.

BURGLENGENFELD Die Mitglieder des Freundeskreises des Oberpfälzer Volkskundemuseums e.V. trafen sich im Gasthaus „Zum Jozef“ zur Jahreshauptversammlung. Gudula Hoffmann-Kuhnt würdigte anlässlich dieser möglicherweise letzten Sitzung mit der Museumsleiterin die Arbeit von Dr. Margit Berwing-Wittl. Unzählige kunst- und kulturgeschichtliche Ausstellungen, Initiativen auch außerhalb des Museums und immer wieder neue Ideen zur Belebung des Kulturlebens seien von ihr ausgegangen. Ein von Hoffmann-Kuhnt selbstverfasstes Gedicht und ein großer Blumenstrauß vollendeten die Lobesrede.

Die laut Tagesordnung angesetzten Neuwahlen mussten verschoben werden, da mehrere Mitglieder des Vorstandes wegen akuter Krankheitsfälle nicht teilnehmen konnten. Einstimmig beschloss die Versammlung, die Wahlen erst im neuen Jahr in einer eigenen Veranstaltung durchzuführen. Schriftführer Friedrich Gluth verlas dann den Jahresbericht der beiden Vorsitzenden Evi Dams und Gerlinde Mitchell für 2018 und 2019. In beiden Jahren war der Höhepunkt des Vereinslebens der Besuch der Bayerischen Landesausstellung – 2018 in Kloster Ettal und dem Stadtmuseum Penzberg und 2019 in Regensburg im neu eröffneten Museum der Bayerischen Geschichte. Der Museumsverein freute sich dabei über rege Beteiligung. Auch beim Internationalen Museumstag, bei den Konzerten, Vorträgen, Führungen und der alljährlichen Museums-Rallye für Kinder und Jugendliche hat sich der Freundeskreis aktiv beteiligt und eigene Beiträge geleistet. Dem Kassier Matthias Prüll wurde für seine tadellose Kassenführung einstimmig Entlastung erteilt.

Der Jahresbericht von Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl fiel naturgemäß ausführlich aus. Sie wies darauf hin, dass seit dem Jahreswechsel 2018/19 wegen der laufenden Umbau- und Modernisierungsarbeiten keine Sonderausstellungen mehr stattfinden konnten. Dieses wichtige Element der Museumsarbeit, das je nach Kunstrichtung und Thema immer wieder neue Interessenten anlockt, musste entfallen. Trotzdem habe das Museum auch in den vergangenen Monaten mit spannenden Veranstaltungen sein Publikum zum „Besuch auf der Baustelle“ motivieren können. Besonders groß war das Interesse bei Führungen in den neu geschaffenen Abteilungen zur Stadtgeschichte und zum genialen Baumeister Johann Michael Fischer sowie in der Sudetendeutschen Heimatstube. Gerade hier konnten sich Besucherinnen und Besucher mit dem Jahresmotto „Habseligkeiten“ intensiv auseinandersetzen und über eigene Erfahrungen und Erlebnisse berichten.

Ein großer Schwerpunkt wurde 2018 und 2019 auch der museumspädagogischen Aus- und Weiterbildung gewidmet. Grund- und Mittelschulreferendare aus der ganzen Oberpfalz kamen ebenso wie Studierende der Volkskunde und Europäischen Ethnologie der Universität Regensburg oder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Zertifikatkurses Museumspädagogik der Landesstelle für die nicht-staatlichen Museen in Bayern. Alle zeigten sich beeindruckt von der außergewöhnlichen Spezialität des Burglengenfelder Museums, wo man nicht nur mit historischen Werkzeugen und Alltagsobjekten aktiv arbeiten und so Geschichte lernen kann, sondern wo vor allem auch eine thematisch gelungene Kombination zwischen Museum und Stadt im Rahmen von Führungen und Außenaktionen herausgearbeitet wird. Diese Erfahrung haben vor Kurzem auch die Museumsleiter, Heimat- und Archivpfleger des Landkreises Schwandorf gemacht, die mit Landrat Thomas Ebeling und Kulturreferent Franz Pfeffer in Burglengenfeld zu Gast waren.

Über die personellen und finanziellen Probleme im Zusammenhang mit der Museumsneugestaltung berichtete Dr. Berwing-Wittl ebenfalls, wodurch oft Verzögerungen und Einschränkungen entstehen und Veranstaltungen nicht in der Größe und dem Umfang realisiert werden können, wie es von den Künstlern, Ausstellungspartnern und den Besuchern gewünscht wird. Zum Schluss bedankte sich die Museumsleiterin mit emotionalen Worten bei allen, die sie in den letzten knapp vierzig Jahren in Burglengenfeld aktiv und konstruktiv unterstützt haben.

Mit einigen Anregungen aus der Versammlung, sich auch künftig für das Museum und seine wertvolle Arbeit einzusetzen und, wo immer möglich, neue Besuchergruppen dafür zu begeistern, endete die harmonische Jahreshauptversammlung des Freundeskreises des Oberpfälzer Volkskundemuseums.

Schwandorf