Viel Post für Hans Rampf
Frei.Wild: Landshuter Gymnasium schreibt an Oberbürgermeister

07.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:49 Uhr
Alexander Schmid

Viel Post bekommt derzeit Oberbürgermeister Hans Rampf in Sachen Frei.Wild. Nachdem ihm bereits MdB Dr. Thomas Gambke (Grüne) geschrieben hatte, wendete sich jetzt das Gymnasium Seligenthal an das Stadtoberhaupt mit der Bitte, die Band nicht auftreten zu lassen.

LANDSHUT Die Stadt bestätigte, dass es so ein Schreiben an den Oberbürgermeister gibt. Viel an der Meinung der Verwaltung ändern wird es aber wohl nicht. Die Stadt wolle sich nicht anmaßen mehr zu wissen als Verfassungsschutz und Polizei, war aus dem Rathaus zu hören. Von deren Seite gebe es keine Bedenken gegen ein Konzert, hatte der persönliche Referent des Oberbürgermeisters, Thomas Link, dem Wochenblatt erklärt.

Die Initiative für den Brief des Gymnasiums war laut Erklärung von Schulleiterin Ursula Weger in der Tageszeitung von den Schülern ausgegangen. Die Texte von Frei.Wild seien zumindest nicht sehr tolerant. Seligenthal als "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" fände es nicht in Ordnung, dass die Band auf einer städtischen Bühne auftrete.

Unterdessen verschärft Gambke seine Kritik an der Stadt und an Oberbürgermeister Hans Rampf. „Oberbürgermeister Rampf darf sich nicht allein auf die Nicht-Erwähnung der Band Frei.Wild im Verfassungsschutzbericht des Bundes und des Landes Bayern verlassen“, so Gambke. Der Verfassungsschutz habe in jüngster Vergangenheit keine gute Figur abgegeben bei der Beurteilung rechtsradikaler Umtriebe und Aktivitäten. „Die Nicht-Erwähnung im Verfassungsschutzbericht ist kein Freibrief, die Fakten nicht selbst zu beurteilen“. Er fordere Oberbürgermeister Rampf auf, sich gegen einen Auftritt der nationalistischen Band Frei.Wild in der Sparkassenarena in Landshut einzusetzen. „Hier geht es nicht um ein Verbot. Es gibt aber keine rechtliche Regelung, die einen Veranstalter, auch wenn dieser eine öffentliche Institution ist, zu einer Vermietung städtischer Bühnen verpflichtet.“

Stattfinden wird das Konzert am 18. April aber wohl trotzdem.

Landshut