Investitionen in Lindbergmühle
Fischereilicher Lehr- und Beispielsbetrieb wird für 2,4 Millionen modernisiert

07.02.2018 | Stand 20.07.2023, 13:02 Uhr
−Foto: Foto: Fotostudio A, Daniela Blöchinger

Die Entscheidung, den fischereilichen Lehr- und Beispielbetrieb in Lindbergmühle mit einer erheblichen Investition für die Zukunft zu rüsten, war bereits im vergangenen Jahr gefallen. Damals wurde die Vorentwurfsplanung mit einer ersten Kostenschätzung in Höhe von 2,2 Millionen Euro genehmigt. Nun liegt eine genauere Berechnung vor, die die Kosten für die Sanierung des Betriebsgebäudes und den Neubau eines Schulungs- und Besucherzentrums konkretisiert und auf 2,4 Millionen Euro beziffert.

LINDBERGMÜHLE/LANDSHUT In seiner jüngsten Sitzung in Straubing gab der Bezirksausschuss des Bezirkstags von Niederbayern nun grünes Licht, dass die umfangreichen Baumaßnahmen auf den Weg gebracht werden können. Diese werden aus betrieblichen und organisatorischen Gründen sowie auch durch gesetzliche Vorgaben nötig.

Der Lehrbetrieb in Lindbergmühle, dessen Inhaber der Bezirk Niederbayern ist, wird mit einem Neubau für ein Schulungs- und Besucherzentrum erweitert, um das Schulungsangebot noch weiter auszubauen. Dieses rückt nun etwas näher als ursprünglich geplant an das bestehende Bruthaus heran, was die betrieblichen Abläufe erleichtert und zudem rund 10.000 Euro einspart. Außerdem werden das bestehende Betriebsgebäude modernisiert und dabei energetisch sinnvolle Zonen und ein Personalbereich geschaffen, der den heutigen Anforderungen entspricht. Überdies gibt es Auflagen, die es nötig machen, die Räumlichkeiten für die Besucher von der Erzeugung, Verarbeitung und vom Räucherbereich für die Fischprodukte zu trennen. Insgesamt soll in Lindbergmühle die neueste Technik Einzug halten, wovon man sich langfristig neben Wasser- auch Energieeinsparungen und damit die Senkung der Betriebskosten verspricht. „Die heutige Entscheidung ist eine ganz klare Weichenstellung: Der Bezirkstag steht zu seinem Beispielsbetrieb und wird diesen zukunftssicher machen“, betont Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, während dessen Amtszeit bereits die Komplettsanierung des Betriebsleiterhauses angestoßen und durchgeführt worden war.

Und Florian Baierl, der seit 2015 den Lehr- und Beispielsbetrieb leitet, erklärt: „Die Einsparung von Wasser erhöht auch unsere Produktionssicherheit, denn in Zeiten des Klimawandels wird diese natürliche Ressource immer knapper. Durch die geplanten Modernisierungen stellt sich der Fischereiliche Lehr- und Beispielsbetrieb den zukünftigen Herausforderungen in der Fischzucht“.

Der Neubau soll noch heuer fertiggestellt werden, die Sanierung des Altbestands dann im kommenden Jahr. Wenn die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, soll das Beratungs- und Schulungsangebot für die Fischerzeuger aus dem ganzen Regierungsbezirk weiter ausgebaut werden.

„Wir sind der einzige Fischereibetrieb in Niederbayern, der noch ausbildet. Das ist eine langfristig gefährliche Entwicklung. Daher will der Bezirk dazu beitragen, dass sich wieder mehr Menschen für den Beruf des Fischwirtes entscheiden“, so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Ihm ist besonders die regionale Vermarktung wichtig, um die niederbayerischen Kunden wieder stärker für heimische Fische zu begeistern. Schließlich seien die Fische aus der Region hervorragende Speisefische, die den Vergleich mit Importen aus aller Welt geschmacklich keineswegs zu scheuen brauchen, sondern ihnen auch aus Umweltschutzgründen vorzuziehen sind. „Nur wenn die Aufmerksamkeit für die regionalen Speisefische erhöht wird, entscheiden sich wieder mehr Gastronomen und Kunden für die aus der Region stammenden Fische. Statt Pangasiusfilet, der über viele tausend Kilometer zu uns transportiert werden muss, sollte viel häufiger die erstklassige Forelle aus dem Bayerischen Wald auf dem Teller landen“, so Heinrich.

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