Eigentümer Brückner plant am Standort in die Zukunft
Firma Kiefel hält Freilassing die Treue

05.07.2017 | Stand 27.07.2023, 3:20 Uhr

Die Brückner-Gruppe hat das 17.000 Quadratmeter große ehemalige Industriegrundstück der Firma Gerns & Gahler gekauft. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Firma Kiefel, welche seit dem Jahr 2007 zur Brückner Group gehört. Gleichzeitig sind auch die Baubarbeiten für den neuen „Campus” der Firma Kiefel in vollem Gange.

FREILASSING Bei einem Pressefrühstück am Mittwoch, 12. Oktober, präsentierten Maximilian Schneider (Geschäftsführer Brückner Technology Holding GmbH, Foto rechts), Thomas Halletz (Sprecher der Geschäftsführung Kiefel GmbH, Foto 2.v.r.) und Karlheinz Weinmann (Gruppen-Kommunikation) im Beisein von Freilassings Bürgermeister Josef Flatscher (Foto 2.v.l.) und zweitem Bürgermeister Karl-Heinz Knott (Foto links) den Medien die aktuellen Projekte. Das ist ein deutliches Signal: Die Brückner Group plant am Kiefel-Standort in Freilassing in die Zukunft und hat offenbar noch viel damit vor.

Die Firma Kiefel wird heuer einen Jahresumsatz von cira 75 Millionen Euro erwirtschaften und beschäftigt am Standort in Freilassing 400 Mitarbeiter, davon 45 Auszubildende. In der Industriestraße befindet sich auf einem Grundstück von 12.000 Quadratmetern die Montage und Inbetriebnahme, in der Sudetenstraße entsteht das neue Kunden-, Branchen- und Industriezentrum – genannt Campus – auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern.

Das direkt daneben liegende neu erworbene Gerns-&-Gahler-Grundstück umfasst ebenfalls noch einmal 17.000 Quadratmeter, konkrete Pläne, was hier in der Zukunft entsteht, wurden nicht laut. Vorerst wird das neue Grundstück als Parkplatz genutzt werden.

Kiefel-Geschäftsführer Thomas Halletz zum Kauf des Grundstücks: „Dieser wichtige Schritt schafft ideale neue Möglichkeiten für die weitere Entwicklung von Kiefel am Standort Freilassing. Die Investition ist ein wichtiger Beitrag zur Zukunftssicherung von Kiefel.” Brückner-Group-Geschäftsführer Maximilian Schneider dazu: „Das gesamte Projekt Campus und der Grundstückskauf fügen sich perfekt in die Wachsstumsstrategie der Brückner-Gruppe ein. Unser Ziel ist es, Kiefel als technologisch führendes Unternehmen langfristig weiter zu entwickeln und damit Arbeitsplätze in Freilassing zu sichern.”

Wer weiß, dass viele Betriebe innerörtlich vor dem Problem stehen, wegen Platznot ihre Firmen nicht erweitern zu können, kann dies verstehen. Aus diesem Grund ist zum Beispiel die Firma Eurimpharm von Piding nach Obersurheim übergesiedelt – für Piding ein herber Verlust, für Saaldorf-Surheim natürlich ein großer Gewinn.

Doch zurück zur Firma Brückner beziehungsweise Kiefel. Bürgermeister Josef Flatscher dankte dem Familienunternehmen Brückner, dass die 1945 von Paul Kiefel gegründete Firma am angestammten Sitz erhalten und weiter entwickelt wird. Somit bleiben Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in der Stadt, die der Bürgermeister als „Wirtschaftsstandort Nummer 1” im Landkreis bezeichnete. Flatscher lobte Eigentümer Gernot Brückner für seine Philosophie, in den Mitarbeitern die Menschen zu sehen.

Brückner-Geschäftsführer Maximilian Schneider beschrieb die Brückner Group als eine Firma, die dezentral organisiert sei und die größten Wert auf starke Standorte lege. „Wir fertigen technologisch und qualitativ hochwertige Produkte für den Weltmarkt und sind innovativ.” Die Exportquote liegt bei Brückner bei 80 bis 90 Prozent.

Geschäftsführer Thomas Halletz präsentierte den Gästen einen äußerst interessanten Einblick in die Firma Kiefel. Er sagte scherzhaft: „Sie können Brückner- und Kiefelprodukten im täglichen Leben nicht entkommen.” Von der Kosmetik am morgen, dem Joghurtbecher beim Frühstück, im Auto, den Turnschuhen – all dies beinhaltet Bestandteile, die auf Kiefelmaschinen gefertigt wurden. Die Firma Kiefel liefert High-Tech-Maschinen für die Folienherstellung jeglicher Art in den Bereichen Verpackungsindustrie, Medizintechnik, Automobilindustrie und Kühlschrankindustrie. Wobei für den Laien mitunter überraschend ist, was als Folie gilt, im konkreten Fall zum Beispiel die festen Plastikverkleidungen und -ausstattungen im Auto-Innenraum.

Kiefel liefert in die ganze Welt, namhafte Kunden sind zum Beispiel BMW, Porsche, Magna, Electrolux, Lear, Fresenius, Oral-B und so weiter. „Kiefel hat sich vom Fertigungsbetrieb zum Technologiezentrum entwickelt”, so Halletz weiter. Er erinnerte daran, dass Kiefel früher selbst fräste und drehte. Heute machen diese „standardisierten Teile” Partnerunternehmen, davon viele in der Region. Kiefel widmet sich der Entwicklung und Fertigung von hochtechnisierten Maschinen.

Noch ein paar Worte zum neu entstehenden „Campus”. Der Name rührt daher, dass in diesen Räumen künftig unter anderem die Entwicklungs-Ingenieure untergebracht sind und somit eine kreative Atmosphäre herrscht. Die alten Fertigungshallen in der Sudetenstraße sind abgebrochen. In den nächsten Wochen findet planmäßig der Umzug in das mittlerweile umgestaltete Technikgebäude statt. Das neue Technikum für die Branchen Automobil, Verpackung und Medizintechnik ist bereits mit Maschinen ausgestattet, das ebenfalls neu errichtete Kundenzentrum wird im Dezember bezogen.

Berchtesgadener Land