Tipps vom Lehrerverband
Ferien - wohin mit meinem Kind?

10.07.2017 | Stand 03.08.2023, 1:11 Uhr

Berufstätige Eltern stehen alljährlich vor einem Problem: Die Ferien sind lang, der Urlaub nicht. Wie also das Kind beschäftigen?

REGEN Die Sommerferienzeit ist die schönste Zeit - viele berufstätige Eltern stehen in diesen Wochen aber vor der Frage, wohin mit meinem Kind? Die meisten Eltern nehmen zwar in dieser Zeit den Jahresurlaub, doch wer kann schon sechs Wochen in den Urlaub gehen? Dann sind sie da, die Organisationsprobleme und sie können großen Stress auslösen. Denn Eltern werden mit diesem Problem im Stich gelassen. „Je früher sich Mütter und Väter um Lösungen bemühen, umso besser“, meint der Vizepräsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Gerd Nitschke. Er weiß, dass sich viele Eltern allein gelassen fühlen und hat ein paar Tipps zusammengestellt: 

Besonders gefragt sind in dieser Zeit natürlich die Großeltern. Wenn sie Zeit haben und rüstig sind, verbringen sie bestimmt gern Zeit mit ihren Enkelkindern. Wenn sie weiter weg wohnen, fühlt sich so ein Besuch auch gleich wie Urlaub an. Damit es keine Konflikte gibt, sollten sich Eltern und Großeltern aber vorher gut absprechen: Was ist erlaubt, was nicht und wo drücken die Eltern auch mal ein Auge zu, wenn Oma und Opa mehr Freiheiten erlauben…

Es hilft den Betroffenen wenig, aber sie sind nicht allein. Viele Eltern stehen in der Sommerferienzeit vor ähnlichen Problemen. Warum sich also nicht zusammen tun?  Vielleicht wohnen in der Nähe Familien, die sich gut verstehen und sich schon kennen. Nicht immer arbeiten alle Eltern  Vollzeit und manchmal haben Mütter oder Väter Zeit oder die Möglichkeit, Home Office zu machen… das alles birgt viele Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung - vorausgesetzt sind Bereitschaft, Verlässlichkeit und Vertrauen.

Inzwischen bieten fast alle Städte und Gemeinden Ferienprogramme und/oder organisierte Ferienbetreuung für Kinder an. Die Veranstaltungen sind bunt gemischt, manchmal sind auch mehrtätige, betreute Reisen im Angebot, genauso wie Zoo- oder Ferienparkbesuche, Bastelnachmittage oder Sportmöglichkeiten. Eltern sollten sich aber unbedingt einige Wochen vor dem Ferienbeginn informieren, denn in der Regel braucht es für die meisten Angebote eine Anmeldung. 

Wenn es der Geldbeutel erlaubt, können Ferien mit professioneller Betreuung eine Entlastung sein. Vor allem auch dann, wenn das Kind gern mit Gleichaltrigen zusammen ist und sich auch vorstellen kann, mehrere Tage ohne die Eltern auskommen zu können. Es gibt viele kommerzielle, aber auch günstigere nicht-kommerzielle Anbieter wie Vereine, Pfarreien oder Sozialverbände, die Jugend- und Sprachreisen, Zeltlager oder Feriencamps offerieren. Eltern sollten hier sorgfältig auswählen, auf die Seriosität des Anbieters achten. Viele Anbieter sind zertifiziert. Auch hier empfiehlt es sich, sich rechtzeitig er erkundigen, denn die Angebote sind sehr beliebt und oft schon Wochen vorher ausgebucht.   

Es gibt Unternehmen, die sich der Ferienproblematik ihrer Mitarbeiter/innen bewusst sind und helfen. Vor allem größere Betriebe haben Betreuungsoptionen oder Ferienkurse im Angebot. Kreativworkshops, Ausflüge, Sport aber auch einwöchige Reisen wie Segelkurse oder Sprachreisen werden da offeriert. Leider kommen insgesamt noch relativ wenig Eltern und Kinder in diesen Genuss.

Fakt sei, so Nitschke, dass Eltern extrem kreativ sein müssen, wenn es um die Ferienbetreuung ihrer Kinder geht. „Sie werden mit dem Problem weitgehend allein gelassen – und dass, obwohl Kinder etwa doppelt so viele Ferientage im Jahr haben wie Eltern.“ 

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