"Zwischen Sicherheit und Freiheit"
FDP-Kreisverband diskutiert über das Waffenrecht

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 0:27 Uhr
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Am Mittwoch, 11. Mai, luden die Freien Demokraten im Landkreis Freising zum Thema "Waffenrecht in Europa – Zwischen Sicherheit und Freiheit" nach Neufahrn ein. Anlass war die geplante Verschärfung des Waffenrechts durch die EU. Gleich zu Beginn entbrannte eine zuweilen hitzige Diskussion zu dieser Frage.

LANDKREIS FREISING Ulrich Kastner, Sportschütze und Autor des DWJ Marktspiegels für Jagd-, Sport- und Sammlerwaffen betonte: "Eine europaweite Harmonisierung mag sinnvoll sein. Die jetzt geplante Regulierung geht jedoch völlig am Ziel vorbei. Menschen die völlig legal Waffen besitzen werden dadurch gegängelt, während gegen illegalen Waffenbesitz nichts getan wird." Leon Eckert, Gemeinderat aus Eching (B90/Die Grünen) und Mitglied im Landesvorstand der Grünen Jugend, hingegen führte aus, dass weitere Regulierungen notwendig seien, die er begrüßt: "Wenn eine nicht-kriegerische Gesellschaft unser langfristiges Ziel ist, brauchen wir eine stärkere Lenkung des Staates. Dafür brauchen wir aber keine schnellen und ungenauen Regelungen." Bert Gamilla, Mitglied der FDP im Kreisverband Freising und Sportschütze, widersprach: "Wenn wir den Terrorismus bekämpfen wollen, dann nützt die weitere Regulierung von legalem Waffenbesitz nichts, da sich Terroristen nicht an Gesetze halten. Vollautomatische Waffen bspw. sind in der gesamten EU verboten, werden aber dennoch beispielsweise aus, auch ehemaligen, Kriegsgebieten illegal importiert. Die jetzt geplanten Regelungen, wie das Verbot eines bestimmten Aussehens von Waffen, weitere Verschärfungen des Onlinehandels, strengere Detailfragen und weitere Auflagen für die Abschaltung von Feuerwaffen, verhindern keinen Terrorismus."

Grundsätzlich einig waren sich die Diskutanten dann auch in der Frage, welche Probleme angegangen werden müssen: "Wir müssen gegen illegalen Waffenbesitz vorgehen. Dazu brauchen wir eine Amnestie für Menschen, die oft unbewusst in ihren Haushalten eine Sammlerwaffe oder ähnliches gelagert oder geerbt haben. Zudem müssen wir auch mit den Waffenherstellern, v.a. im Ausland einwirken", so Kastner. Leon Eckert ergänzte: "Dazu müssen wir auch die Krisen in anderen Regionen bekämpfen um den internationalen Waffenhandel einzuschränken." Hierfür erntete Eckert Zustimmung. Ein Patentrezept zur Bekämpfung des illegalen Waffenhandels und –besitzes gibt es nach Überzeugung aller Diskutanten jedoch nicht.

Dr. Martin Alberti dankte am Ende allen Teilnehmern: "Gerade die Diskussion auch verschiedener Positionen ist uns Freien Demokraten wichtig. Auch wenn wir am Ende sicher nicht immer einer Meinung sein werden, so ist der politische Austausch wichtig. Wir werden deshalb auch in Zukunft versuchen ein möglichst breites Spektrum an Meinungen einzuladen."

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