Unglaubliche Geste
Familie verzeiht dem Mörder ihres Angehörigen

11.07.2017 | Stand 19.07.2023, 11:23 Uhr
−Foto: Foto: 123 rf

Kenneth Williams (38) ist zum Tode verurteilt. Heute soll er hingerichtet werden. Ausgerechnet die Opfer-Familie ermöglichte ihm ein letztes Geschenk.

ARKANSAS Kenneth Williams (38) aus Arkansas soll heute hingerichtet werden. Gestern bekam er ausgerechnet von der Familie des Mannes, den er tötete, ein unglaubliches Geschenk. Ihm wurde es ermöglicht, ein letztes Mal seine 21-jährige Tochter Jasmine und seine dreijährige Enkeltochter, die er noch nie zu Gesicht bekam, im Gefängnis zu empfangen. Die Kosten für die Flugtickets übernahmen die Angehörigen des Ermordeten.

Die Familie von Michael Greenwood, den Williams 1999 bei seiner Flucht aus dem Gefängnis tötete, vergab dem Killer ihres engsten Vertrauten. Dies bewies sie mit dieser erstaunlichen Geste: kurz vor seinem Tod, sollte sich Williams noch einmal von seinen Angehörigen verabschieden können.

Dabei trägt der Täter sehr viel Schuld, denn Michael Greenwood war nicht sein erstes Opfer. Eine kurze Rekonstruktion: Williams wurde 1998 aufgrund des Mordes an der Cheerleaderin Dominique Hurd zu einer lebenslangen Strafe verurteilt. Nur drei Wochen nach seiner Verhaftung gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis. Es dauerte nicht lange bis er ein zweites Opfer auf dem Gewissen hatte: Cecile Boren, deren Truck er klaute und sich absetzen wollte. Bei seiner Irrfahrt, krachte er in den Lieferwagen von Michael Greenwood, der bei dem Unfall starb. Sein drittes Opfer.

Obwohl drei Menschen wegen ihm sterben mussten, konnte ihm zumindest die Familie des letzten Opfers verzeihen. Wie aus den BBC News hervorgeht, sei Williams in Tränen ausgebrochen, als er erfuhr, dass ihm ausgerechnet die Tochter und Ehefrau des Getöteten, eine Verabschiedung von seinen Angehörigen ermöglichten.