Kater Joschi verendet, Jagdhund Daiko fast getötet
Familie in Angst: Gemeine Gift-Anschläge am Hummelberg

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 6:04 Uhr
−Foto: n/a

In der Bogener Wohnsiedlung Hummelberg geht die Angst um. Angst vor einem verrückten Tierhasser. Doch offensichtlich hat es der Unbekannte nur auf eine Familie abgesehen.

BOGEN "Wir stehen immer noch unter Schock", sagt Birgit Dittrich. Zusammen mit ihrem Ehemann Andreas und ihren Kindern lebt die 46-Jährige am Hummelberg in Bogen. Doch mit der Idylle in der Wohnsiedlung ist es nun vorbei. Innerhalb weniger Wochen wurden die beiden Haustiere der Dittrichs offenbar gezielt vergiftet, jetzt lebt die Familie in Angst.

Im Februar beginnt der Terror. Kater Joschi frisst offenbar einen vergifteten Köder. Jede Hilfe kommt zu spät, das Tier verendet. Eine Blutuntersuchung des Tierarztes bringt traurige Gewissheit: Joschi starb an Rattengift. Dass es sich hier um einen gezielten Anschlag handeln könnte, das wollen die Dittrichs zunächst nicht glauben. Bis zum vergangenen Montag. Daiko (Foto), ihr fünfjähriger Deutsch Langhaar, verhält sich plötzlich merkwürdig. Der Jagdhund wirkt apathisch und matt. Noch unter den Eindrücken von Kater Joschis Tod suchen die Dittrichs sofort einen Tierarzt auf. Dieser stellt schließlich fest: Auch Daiko ist einem Giftanschlag zum Opfer gefallen. Cumarin heißt das Teufelszeug, ein Blutgerinnungsmittel, das zur Vernichtung von Ratten eingesetzt wird und dessen tödliche Wirkung erst mit Verzögerung einsetzt.

Doch bei Hund Daiko kann zum Glück das Schlimmste verhindert werden. Gegengift wird seit einigen Tagen verabreicht, der Hund ist inzwischen außer Lebensgefahr. 

Zwei Vergiftungen innerhalb eines Monats – an einen Zufall können Andreas und Birgit Dittrich nicht mehr glauben. Auffällig ist: Kater Joschi und Jagdhund Daiko waren bzw. sind sehr anhänglich, bewegten sich praktisch nie unbeaufsichtigt außerhalb des Grundstücks. Haben die Tiere die präparierten Happen etwa im eigenen Garten gefressen? Dazu kommt:  In der Nachbarschaft und in der Umgebung sind in letzter Zeit keine Fälle von Vergiftungen aufgetreten. Die bange Frage steht im Raum: Wird hier etwa gezielt Jagd auf die Haustiere der Familie Dittrich gemacht?

"Wir sind ratlos", sagt Andreas Dittrich. Inzwischen hat seine Frau bei der Bogener Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Hund Daiko darf schon längst nicht mehr allein in den Garten. Zu groß ist die Angst, dass irgendwo der nächste, vielleicht diesmal todbringende Happen ausgelegt sein könnte. 

Straubing-Bogen