Bundeslagebild 2011:
Falschgeldaufkommen in Deutschland ist weiter rückläufig

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 18:53 Uhr
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Der bereits ab Ende des Jahres 2010 festgestellte Rückgang des Falschgeldaufkommens setzt sich weiter fort. Dies belegt das jetzt veröffentlichte "Bundeslagebild 2011" des Bundeskriminalamtes.

DEUTSCHLAND 2011 wurden in Deutschland 54.427 falsche Euro-Banknoten angehalten, was einem Rückgang von circa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (90.824 Euro-Falschnoten) entspricht. Hierunter befinden sich sowohl die bei Handel, Banken und Gewerbe festgestellten Falschnoten als auch die durch polizeiliche Maßnahmen sichergestellten Falsifikate. Der Nennwert lag bei 6,5 Millionen Euro, im Vergleich zu 6,8 Millionen Euro im Vorjahr. Die Anzahl der polizeilich registrierten Falschgelddelikte sank im Jahr 2011 auf circa 34.000 (Vorjahr rund 39.000).

Die Tendenz zur Fälschung mittlerer und kleinerer Nennwerte setzte sich fort. Ungefähr zwei Drittel der in Deutschland registrierten Euro-Fälschungen entfielen etwa zu gleichen Teilen auf die 20-Euro und die 50-Euro-Banknoten. Im Jahr 2010 war die 50-Euro-Banknote die am häufigsten sichergestellte Fälschung. Die qualitativ hochwertigen Fälschungen stammten überwiegend aus Süd- und Osteuropa mit Schwerpunkt Italien.

Wie in den Vorjahren war auch das Aufkommen falscher Euro-Münzen, die 2 Prozent (rund 90.000 Euro) des Nennwertes des angehaltenen Falschgeldes ausmachten, rückläufig. Im Jahr 2011 wurden in Deutschland rund 52.700 falsche Euro-Münzen registriert, circa 22 Prozent weniger als in 2010 (rund 67.400 Münzen). Bei ungefähr 75 Prozent (2010: 81 Prozent) der Falsifikate handelte es sich um Zwei-Euro-Falschmünzen.

Im Jahr 2011 wurden in Deutschland 1.408 Beschuldigte im Zusammenhang mit Falschgelddelikten ermittelt (2010: 1.671). Den Großteil bildeten hierbei deutsche, türkische und italienische Staatsangehörige.

Das Gesamtaufkommen falscher Euro-Banknoten sank auch in den EU-Mitgliedstaaten, der Rückgang lag 2011 bei 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Europäische Zentralbank registrierte 667.417 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von rund 40 Millionen Euro. Deutschland liegt im europäischen Vergleich mit einem Anteil von rund 8 Prozent an vierter Stelle des europäischen Falschnoten-Gesamtaufkommens.

"Wie sich bereits Ende 2010 abzeichnete, hat sich der rückläufige Trend des Falschgeldaufkommens im Jahr 2011 fortgesetzt. Für mich ein deutlicher Beleg für die erfolgreiche Arbeit der Strafverfolgungsbehörden und die gute Präventionsarbeit der Deutschen Bundesbank. Der Euro wird für Fälscher aber weiterhin attraktiv bleiben, da er nach wie vor als vergleichsweise stabile Währung gilt und weit verbreitet ist. Das BKA steht in engem Austausch mit seinen europäischen Kooperationspartnern, um der international organisierten Herstellung und Verbreitung von Falschgeld durch gemeinsame Strafverfolgung entgegen zu treten", so BKA-Präsident Jörg Ziercke.

Das Lagebild Falschgeldkriminalität 2011 und Tipps, wie Sie sich vor Falschgeld schützen können, findet sich im Internet unter www.bka.de.

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