Schwan verendet
Falsch verstandene Tierliebe: Schwan zu Tode gefüttert!

13.09.2017 | Stand 04.08.2023, 8:38 Uhr
−Foto: n/a

Nachdem ein Jungschwan verendete, sind es nur noch sechs Jungschwäne am Waldsee.

KIRCHDORF AM INN Das Schwanenpärchen am Waldsee hatte einen stolzen Nachwuchs von sieben Jungschwänen. Nun ist einer der jungen Schwäne verendet. Wasserwacht-Ortsgruppenleiter Uli Auer und Franz Riener waren am Mittwochnachmittag mit der Bergung des toten Tieres beschäftigt, das sie mittels Rettungsbrett an Land ziehen konnten.

In diesem Zusammenhang richtete Auer einen Appell an alle Spaziergänger und Besucher des Waldseeareals, die Tiere nicht zu füttern. „Wir beobachten immer wieder Personen, die tütenweise Brot in den Waldsee werfen um die Schwäne zu füttern“, erklärte Auer. Dies kann er aber nicht ganz nachvollziehen, da gerade in dieser Jahreszeit eine Fütterung der Tiere absolut nicht notwendig ist und sogar Gefahren bestehen.

Bedauerlicherweise gehen viele davon aus, dass altes Brot ein sinnvolles Futtermittel für diese Tiere darstellt, was allerdings nicht stimmt. Die Tiere werden krank und sterben qualvoll. „Aus falsch verstandener Tierliebe werden die Wasservögel zu Tode gefüttert“, bedauert Auer.

Selbst der Deutsche Tierschutzbund rät von trockenem Brot und Backwaren ab. Am besten eignen sich für die Fütterung von Enten, Gänsen und Schwänen Winterfutter wie Getreide, Kleie und Hühnerfutter. Allerdings auch nur dann, wenn die Gewässer schon lange zugefroren sind und die Vögel nicht mehr zurechtkommen. In der Sommerzeit ist ein Füttern überhaupt nicht notwendig, da die Tiere im Waldsee genügend Futter finden.

Ein ganz anderer Aspekt ist die Verschlechterung der Wasserqualität durch das ständige Füttern. Hier kann sogar bei warmem Sommerwetter und flachen Gewässern der See umkippen.

Rottal-Inn