Lackreste machten sich selbstständig:
Explodierendes Fass beschäftigt Feuerwehr

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 12:14 Uhr
−Foto: n/a

Am 29.10.2014 wurde die Feuerwehr Pietling per Telefon informiert, dass in einem örtlichen Gewerbebetrieb ein Fass entdeckt wurde, welches sich außergewöhnlich verformt hatte. Sowohl der Boden als auch der Deckel hatten sich aufgebläht.

PIETLING Bekannt war nur, dass in diesem Fass verschieden Lackreste gelagert bzw. entsorgt wurden. Mit den alarmierten Einsatzkräften wurde dann ein Trupp unter Atemschutz, abgesichert durch einen 2-fachen Brandschutz (Wasser + Schaum) vorgeschickt um zunächst mit dem Mehrgasmessgerät zu messen ob evtl. gefährliche Stoffe austreten oder sich am Fass bereits eine explosionsfähige Atmosphäre gebildet hatte. Zusätzlich untersucht man mit der Wärmebildkamera ob sich das Fass bereits erwärmt hatte.

Dies war zum Glück nicht der Fall und so entschloss man sich das Fass, unter Atemschutz, ins Freie zu bringen – trotz negativer Messergebnisse musste man jederzeit von einer Reaktion im Fass ausgehen. Da das Fass wie beschrieben stark deformiert war, gestaltete sich der Transport nicht ganz einfach.

Im Freien wurde dann ein Bereich aufgebaut, in welchem man das Fass schließlich sicher öffnen wollte. Nach wie vor war unklar, ob in dem Fass noch eine Reaktion stattfindet und wenn ja welche. Ebenso war nicht bekannt was passieren würde wenn das Fass geöffnet wird. Der Gefahrenbereich wurde abgesperrt und der Atemschutztrupp versuchte dann aus sicherer Entfernung das Fass mittels eines Einreißhakens zu öffnen.

Dies gelang auch recht schnell, denn mit einem lauten Knall schoss der Deckel des Fasses explosionsartig nach oben! Die Farbe verteilte sich im Umkreis von mehreren Metern um das Fass. Glücklicherweise kam es zu keiner „Explosion“ im eigentlich Sinn, das heißt es waren keine brennbaren Gase entwichen.

Sofort wurde der Bereich mittels Mehrgasmessgerät kontrolliert. Zudem kamen die sog. Prüfröhrchen zum Einsatz mit denen es möglich ist, mehrere Gefahrstoffe gleichzeitig nachzuweisen.

Auch dieser Test verlief negativ. Somit konnte der abgesperrte Bereich, es waren auch Teile des Betriebes betroffen, wieder freigegeben werden.

Berchtesgadener Land