Drei Fragen an ...
... Erzieherin Stephanie Richter: „Der Beruf war schon immer mein Traum“

02.11.2017 | Stand 02.08.2023, 23:00 Uhr
−Foto: Foto: florian hammerich 2015

Stephanie Richter ist Erzieherin im Stadtpark-Kindergarten und erzählt dem Wochenblatt, was sie an ihrem Beruf besonders liebt und welche Situationen schwierig sind.

REGENSBURG In unserer Rubrik „Drei Fragen an...“ steht sie Rede und Antwort:

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf als Erzieherin?

Ich empfinde es als große Ehre, dass uns Eltern das Wichtigste, das eine Familie hat, anvertrauen: ihre Kinder. Wir dürfen sie ein Stück in einer ganz besonderen Lebensphase begleiten, in einem Alter, in dem ihnen die Welt noch offen steht und wir legen den Grundstein für Ihre Zukunft. Das ist eine große Aufgabe. Wir sagen ihnen immer wieder: Es ist okay, wenn du Fehler machst – deswegen geht die Welt nicht unter. Und es ist toll, wenn sie dieses Gefühl der Sicherheit bis ins Erwachsenenalter behalten und in sich tragen. Dann haben wir unsere Aufgabe richtig gemacht.

Das klingt nach einem Kindheitstraum?

Ja, der Beruf war schon immer mein Traum. Seit ich fünf bin und selbst eine ganz tolle Erzieherin in München hatte, wollte ich auch so werden – sie war immer ein ganz großes Vorbild für mich und wir stehen noch heute in Kontakt. Und natürlich ist es toll so unglaubliche viele Geschichten zu erleben: Kürzlich hatte ich ein Kind auf dem Schoß, das noch etwas Trost brauchte. Ein Vierjähriger kam dazu. Er hörte sich alles an und meinte dann: ,Steffi, damals als ich noch ein Kind war, da hab ich auch geweint!‘

Gibt es auch besondere Herausforderungen?

Manchmal ist der Lärmpegel immens. Ich denke, wenn man sich selbst nicht verliert und nicht vergisst, auch mal etwas für sich zu tun – egal was – dann schützt einen das – auch vor Burn-out. Natürlich ist der Beruf – wie alle sozialen Berufe – extrem unterbezahlt. Aber es weiß jeder, der in den Beruf einsteigt, dass man damit nicht reich wird. Es gibt genügend Menschen, die viel Geld verdienen und trotzdem keine glücklichen Menschen sind. Mit dem Bewusstsein für das Schöne im Beruf werden einem ganz andere Dinge gegeben. Man darf mit den lustigen, kleinen Menschen arbeiten, die sich jeden Tag unfassbar freuen, dass sie einen sehen. Das macht glücklich.

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