Bildung
Erweiterung ist dringend notwendig: Mehr Platz für die Realschule am Judenstein

10.07.2017 | Stand 31.07.2023, 12:21 Uhr
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Das Ausweichgebäude für die Realschule am Judenstein in Regensburg nimmt langsam Gestalt an. Nachdem in den letzten Wochen die Bodenplatte eingebaut worden ist, ragen nun bereits die ersten Metallkonstruktionen in den Himmel. Sie werden den Kern des Gebäudes bilden, das für den vorübergehenden Betrieb in Modulbauweise errichtet wird.

REGENSBURG "Die Erweiterung der Realschule ist dringend notwendig, denn die Schule platzt bereits seit Jahren aus allen Nähten", erklärt Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Die letzte Genehmigung der Schulaufsicht stammt aus den 1980er-Jahren und war damals nur für 16 Klassen ausgelegt. Mittlerweile umfasst die Realschule 578 Schülerinnen und Schüler in 22 Klassen, von denen fünf in Ganztagszügen geführt werden.

Um kurzfristig die größte Raumnot zu lindern, entsteht nun auf dem Gelände des Bürgerstifts St. Michael ein vorübergehendes Ausweichschulgebäude. "Umgangssprachlich sprechen wir von Containern, obwohl es eigentlich keine Container sind, sondern ein Gebäude in Modulbauweise, das vor Ort aus fertigen Elementen zusammengesetzt wird", erläutert Frank Bredl vom Amt für Hochbau. "Das gemeinsame Merkmal dieser beiden Bauweisen ist, dass die Gebäude relativ schnell und einfach wieder abgebaut werden können, wenn sie nicht mehr benötigt werden." Voraussichtlich in zehn Jahren soll es so weit sein. "Sobald das neue Schulgebäude für die Grundschule West auf dem Areal des alten Jahnstadions fertiggestellt ist, beginnt die Sanierung der alten Kreuzschule und anschließend der damit räumlich eng verbundenen Realschule am Judenstein", erklärt Dr. Hermann Hage, Referent für Bildung, Sport und Freizeit. "Starten können wir mit diesen Maßnahmen, wenn die neu entstehende Grundschule bezogen ist. Nach derzeitigem Stand gehen wir von einem Sanierungsbeginn 2020/21 aus. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden wir die Ausweichflächen im Garten von St. Michael nicht mehr für die Realschule benötigen", so Dr. Hage.

Mit dem neuen Gebäude gewinnt die Schule kurzfristig 338 Quadratmeter hinzu. Auf zwei Stockwerken entstehen fünf jeweils sechzig Quadratmeter große Klassenzimmer und ausreichend Sanitäranlagen. "Durch eine kompakte Bauweise, Außenwände mit entsprechender Dämmung sowie dreifachverglaste Fenster können trotz modularer Leichtbauweise die Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2014 eingehalten werden", erklärt Bredl. Die Planungen für den Neubau haben im März 2015 begonnen, Baubeginn war im August 2016. Die Fertigstellung ist für das Jahresende 2016 geplant. Die Kosten für die Baumaßnahme werden voraussichtlich rund 1,3 Millionen Euro betragen.

Um Platz für das Ausweichgebäude zu schaffen, mussten die Räume, in denen bisher die Seniorenwerkstatt untergebracht gewesen war, abgerissen werden. "Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Es war aber leider die einzige sinnvolle Möglichkeit, die dringend benötigten Schulräume schnell zu verwirklichen", betont Wolbergs. Die Seniorenwerkstatt wurde kurzfristig in einer Ausweichstätte untergebracht, die aber nicht für den dauerhaften Betrieb geeignet ist. "Wir hoffen und tun alles dafür, dass wir die Seniorenwerkstatt bald an einem geeigneten Ort dauerhaft weiterführen können", so der Oberbürgermeister. Die Stadt führe dazu derzeit konkrete Verhandlungen, die jedoch noch nicht abgeschlossen seien.

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