Nachdem die kontrollierte Sprengung einer amerikanischen Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg am Dienstagabend, 28. August, ganz Schwabing in Aufruhr versetzt hat, erleben nun am Donnerstag, 30. August, die Menschen in Oranienburg Ähnliches. Dort wurden im Rahmen einer systematischen Kampfmittelsuche auf Bahnflächen zwei 250-Kilogramm-Bomben gefunden.
ORANIENBURG Eine der Bomben muss gesprengt, die andere kann entschärft werden. Für 14 Uhr war zunächst die Sperrung und Absuche eines 500-Meter-Sperrkreises angesagt, die Sprengung sollte dann etwa zwei Stunden später erfolgen. Aufgrund von Problemen verzögert sie sich aber etwa um eineinhalb bis zwei Stunden. Auch die Entschärfung der zweiten Bombe geht nicht so schnell voran, wie gedacht. Insgesamt sind an beiden Orten rund 5.800 Einwohner betroffen.
Seit Beginn der Aufzeichnungen im Oktober 1991 wurden bis Ende 2011 in Oranienburg insgesamt 162 Bomben geborgen und vernichtet. Immerhin 93 davon waren, wie jetzt auch die in München, mit einem Langzeitzünder ausgestattet. Zwischen 1940 und 1945 wurden laut einem Gutachten, das die Brandenburgische Technische Universität Cottbus im Jahr 2008 als mittel- und langfristige Konzeption der Kampfmittelräumung in Oranienburg vorstellte, insgesamt 13 Luftangriffe auf Oranienburg geflogen. Mindestens 2.600 Tonnen Sprengbomben und 684 Tonnen Brandbomben gingen über der Stadt nieder.
Update 16.21 Uhr
Die erste Bombe ist erfolgreich entschärft, die zweite soll gegen 19 Uhr gesprengt werden.
Update 16.15 Uhr
"Die Bombe am Bahnhof konnte um circa 19.05 Uhr erfolgreich gesprengt werden. Der 500-Meter-Sperrkreis um das Bahngelände ist seit 17.30 Uhr errichtet und kann voraussichtlich gegen 20.10 Uhr wieder aufgehoben werden. Der Bahnhof ist solange gesperrt und der Zugverkehr unterbrochen. Mit einer Normalisierung des Bahnverkehrs kann erst gegen 21.15 Uhr gerechnet werden", meldet die Stadt auf ihrer Homepage.
Regensburg
