Bereits am Dienstag berichtete das Wochenblatt online über das jüngste Gerücht aus München, wie Seehofer sein Kabinett gestalten will. Wir lagen dabei gar nicht so falsch. Emilia Müller beispielsweise wird Sozialministerin.
MÜNCHEN Bereits gestern berichtete das Wochenblatt: Aigner soll Wirtschaft machen und bekommt den Zuschlag aus dem Umweltministerium, die Energie mit zu betreuen. Damit lässt sich derzeit Presse machen – ein dicker Köder. Von Söder hieß es lange, er könnte nach Berlin wechseln, doch offenbar bleibt er Finanzminister. Ihm wird offenbar der Zuschlag für den Netzausbau gegeben – der begnadete Taktiker Seehofer knüpft damit die Ressorts Aigners und Söders aneinander. Zudem stärkt Seehofer Söder, indem er ihn zum neuen Heimatminister macht.
Doch was macht Seehofer mit den Frauen in seinem Kabinett? Fraglich war, ob Emilia Müller aus Bruck im Landkreis Schwandorf wieder Europaministerin wird – jetzt steht fest: Sie wird Ministerin für Arbeit und Soziale. Vorgängerin Christine Haderthauer wechselt in die Staatskanzlei. Beate Merk macht Seehofer zur Europaministerin, ein Ressort mit viel Repräsentation und wenig Macht.
Gesetzt ist dem vernehmen nach Joachim Herrmann im Innenressort, der keine Fehler machte und das CSU-übliche Hardliner-Profil mit starker Nähe in den Polizeiapparat zu Seehofers Zufriedenheit bediente. Der völlig farb- und konturlose Ludwig Spaenle wird zudem aufgewertet: Weil die Oberbayern im neuen Machtgefüge der CSU wichtiger sind denn je, soll er das frei gewordene Wissenschaftsministerium in den Apparat des Kultusministeriums einverleiben.
Aus Oberpfälzer Sicht ist Albert Füracker gesetzt. Der Landwirtschafts-Fachmann kann aber nicht Minister werden, weil Helmut Brunner im Kabinett bleibt. Füracker indes könnte Staatssekretär bei Aigner werden, wenn ihr die Energie zugeschlagen wird, in Bayern ist das ja auch soetwas wie Landwirtschaft.
Neu ist offenbar Winfried Bausback, ein Rechtsprofessor, der das Justizministerium von der glücklosen Merk übernehmen soll. Der Aschaffenburger würde die Franken stärken, und er ist zwar ein externer, aber seit Jahrzehnten in der CSU aktiv.
Offenbar schafft Seehofer doch noch ein neues Ministerium, und zwar ein Gesundheitsministerium, das aus dem Umweltressort ausgegliedert hat: Die bisherige Staatssekretärin Melanie Huml soll Ministerin werden.
Schwandorf