102-jährige Rosa Huber beeindruckt OB Alexander Putz
Eiskalt duschen und warmes Bier

11.07.2017 | Stand 24.07.2023, 20:02 Uhr
−Foto: Foto: Stadt Landshut

Oberbürgermeister Alexander Putz staunte nicht schlecht, als er am Samstag bei einem Geburtstagsbesuch im Gabelsberger Hof der Jubilarin Rosa Huber gegenüber stand.

LANDSHUT „Wo ist denn unsere 102-Jährige?“, fragte Putz in die große Familien-Geburtstagsrunde. Denn dass Rosa Huber ob ihres vitalen Aussehens bereits das stolze Jahrhundertalter erreicht – ja gar überschritten hat – konnte der Rathauschef kaum fassen.

Die humorvolle Jubilarin hielt mit ihrer Alterseinschätzung auch nicht lange hinterm Berg. „Sie sind aber ein junger Oberbürgermeister“, sagte sie locker und sorgte damit bei Putz für ein herzhaftes Lachen. „So eine gelungene Überraschung“, brachte die Jubilarin ihre große Freude über den Besuch ihres prominenten Gastes zum Ausdruck, während sie ihre Hand auf den Unterarm des Oberbürgermeisters legte. Freilich hatte Putz auch Präsente im Gepäck: Neben einem großen Blumenkorb der Stadt überbrachte er herzliche Glückwünsche des Bayerischen Ministerpräsidenten; obendrein gab es ein Seidentuch aus der Staatskanzlei, das sich die 102-Jährige flugs um die Schulter legte, um es ihren rund 30 Gästen stolz zu präsentieren.

Dass es mit dem Gedächtnis nicht mehr so ganz klappen möchte, wie Rosa Huber selbst von sich sagte, war ihr im gemeinsamen Gespräch mit OB Putz jedenfalls kein bisschen anzumerken. Vor allem, als sie dem Rathauschef von ihrer großen Leidenschaft, dem Reisen, erzählte, kam sie ins Schwärmen – detailliert erinnerte sie sich an jede Station ihrer Russlandreise. Darüber hinaus ist sie durch das tägliche Lesen der Landshuter und Münchener Zeitungen stets auf dem aktuellen Stand.

Die Lacher auf ihrer Seite hatte die Jubilarin zudem beim Anstoßen auf ihre Gesundheit, als sie beim Zuprosten scherzhaft zu OB Putz sagte: „Servus und Pfiat di. Dann ist alles g‘sagt“. Der Oberbürgermeister stimmte ihr da ganz klar zu und zeigte sich davon beeindruckt, dass sich die 102-Jährige trotz ihres bewegten Lebens ihren Humor und ihre Lebensfreude beibehalten habe.

Die Jubilarin wuchs in Rain am Lech mit drei Geschwistern auf. Mit 18 Jahren ging es „hinaus ins Leben“: Als Hausangestellte verdiente die junge Frau 10 Mark im Monat; nur Sonntagnachmittag gab‘s frei. 1936, im Alter von 21 Jahren, zog sie in „ihr geliebtes München“, wie sie sagte. Dort heiratete und lebte sie zusammen mit ihrem Mann, der als Straßenbahnfahrer beschäftigt war. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Die Familie wurde im Krieg dreimal ausgebombt und musste immer wieder Unterschlupf bei Verwandten in Niederbayern suchen. Nach dem Krieg folgten harte Jahre des Existenzaufbaus.

Als ihr Mann 1975 verstarb, galt ihr Mittelpunkt voll und ganz der Familie. Heute ist die Jubilarin zweifache Oma und Uroma. Und noch bis vor drei Jahren – also im Alter von 99 – wohnte sie in München und meisterte ihren Haushalt komplett eigenständig. Darüber hinaus pendelte sie jede Woche nach Landshut, um ihren Sohn Dr. Günter Huber und ihre Schwiegertochter Dagmar zu besuchen. Im BRK-Seniorenwohnsitz in Landshut – in unmittelbarer Nähe zu ihrer Familie, die sie liebevoll umsorgt – ist sie seit drei Jahren beheimatet. Dort fühle sich sehr wohl, wie sie betonte.

Auf die Frage von Oberbürgermeister Alexander Putz, wie sie sich denn so fit hält, hatte die 102-Jährige für Putz gleich drei Tipps parat: „Regelmäßiges Schwimmen“ – mit dem sie laut eigenen Aussagen aber erst mit 60 Jahren angefangen hat – und „eiskalt duschen und warmes Bier trinken“. Letzteres mache sie aber erst, seitdem sie 100 Jahre alt sei. Diese Aussage ließ den Oberbürgermeister aufatmen: „Dann habe ich ja noch ein bisserl Zeit“, sagte er lachend; noch sei es ihm nämlich umgekehrt lieber, vor allem was das kühle Bier anbelangt. Dass OB Putz, wie Rosa Huber ergänzte, trotz seines vollen Terminkalenders Zeit für sie fand, freute sie sehr. Zum Abschied ließ es sich die Jubilarin daher nicht nehmen, den Oberbürgermeister noch persönlich zum Auto zu begleiten und ihn händewinkend zu verabschieden.

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