Polizei
Einsatz unter der Oberpfalzbrücke: Hintergrund bleibt im Dunkeln

10.07.2017 | Stand 13.09.2023, 0:48 Uhr
−Foto: n/a

Die Regensburger Polizei hat gegenüber dem Wochenblatt vor Ort die Auskunft über einen Einsatz in der Nähe der Dult verweigert. Der Einsatz werde auch nicht im Polizeibericht erwähnt, sagte ein Beamter vor Ort.

REGENSBURG Es ist das tägliche Brot von Journalisten – und letztlich auch ihre Aufgabe: Wenn Sie Zeugen eines Polizeieinsatzes werden, dann müssen sie natürlich fragen, was geschehen ist. Ob sie dabei eine Antwort bekommen, steht indes auf einem ganz anderen Blatt.

Am Samstag, 10. September, gegen Mittag fielen zwei Notarztwagen und ein Polizeiwagen mit Blaulicht unter der Oberpfalzbrücke in der Nähe der Regensburger Dult auf. Unter der Brücke parken auf der Seite der Frankenstraße häufig Lastwagen, aber auch Schausteller mit ihren Wohnwagen während der Volksfest-Zeit. Kein Wunder also, dass während des Einsatzes auch zahlreiche Passanten unterwegs waren.

Wie in solchen Fällen üblich, näherte sich ein Reporter des Wochenblattes einem Polizisten und zeigte ihm den Presseausweis, der dazu berechtigt, Informationen von Behörden zu erhalten, wenn dies dem öffentlichen Interesse entspricht. Auf die Frage hin, was dort geschehen sei, antwortete der angesprochene Polizist wörtlich: „Was interessiert Sie das?“ Auch die Antwort, dass man für eine Zeitung tätig sei und man deshalb natürlich nachfrage, was einen solchen Einsatz verursache, führte nicht dazu, dass der Polizist Auskünfte erteilte. „Das wird auch nicht im Polizeibericht stehen“, sagte der Beamte abschließend.

Die Polizei berichtet selbst verständlich nicht alle Vorfälle, die in Stadt und Landkreis Regensburg geschehen, sonst wären die an die Presse versandten Berichte viel länger. Vielmehr meldet die Polizei nach ihrem Dafürhalten für die Öffentlichkeit interessante Vorgänge und Einsätze. Das Wochenblatt veröffentlicht daraus wiederum nur eine Auswahl.

Grundsätzlich nicht berichtet wird beispielsweise bei Suiziden. Es ist bekannt, dass die Berichterstattung über Selbstmorde Nachahmer bewegen könnten. Deshalb gilt einhellig, solche Fälle nicht zu thematisieren. Ob es sich in diesem Fall auch um einen solchen Fall handelt, wurde uns vor Ort ebenfalls nicht mitgeteilt.

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