Die Landshuter Runde diskutierte
"Einen Straßenring um Landshut bauen"

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 22:21 Uhr

Rund 60 interessierte Bürger sowie zahlreiche Vertreter von Verbänden und Vereinen und Unternehmen fanden sich am gestrigen Mittwochabend im Hotel Schönbrunn ein, um über die Stadt und die Stadtpolitik zu diskutieren.

LANDSHUT Initiiert wurde die Landshuter Runde von Stadträtin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner. Dieses Mal war ein besonderer Gast als Gesprächspartner für die Bürger eingeladen worden, Oberbürgermeister Hans Rampf.

Gleich zu Beginn betonte Goderbauer-Marchner, dass die Landshuter Runde keine parteipolitische Veranstaltung sei und übergab das Wort an Rampf, der die Interessenten ebenfalls begrüßte. Ein großes Thema des rund zweistündigen Meinungsaustauschs waren natürlich die vergangenen Bürgerentscheide. Die Ablehnung der Westtangente war hier ein großer Streitpunkt. So wurde wiederholt in die Runde geworfen, dass eine solche Verbindung auf alle Fälle notwendig sei.

Rampf kritisierte dabei, dass die Befürworter der Westtangente es nicht versucht bzw. nicht geschafft hätten, Bürger zu mobilisieren und so ein anderes Ergebnis des Entscheids herbeizuführen. „Es hat einfach keine Pro-Bewegung gegeben“, so Rampf, der das Projekt eindeutig befürwortet hätte. Eine Bürgerin aus Kumhausen forderte gar einen ganzen Ring um Landshut zu bauen, der Kumhausen und Golding mit einschließen würde, um das Verkehrschaos für die Zukunft zu lösen.

Andere forderten den weiteren Ausbau der B 15neu oder einen vierspurigen Ausbau der Konrad-Adenauer-Straße. Für eine eventuelle Ostanbindung will Rampf demnächst im Ergoldinger Gemeinderat um Zustimmung werben. Weitere Diskussionsthemen waren auch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden im Landkreis sowie das neue Landkreisgymnasium und die Sanierung des Stadttheaters.

Rampf stellte dabei klar, dass sich die Bürgermeister der Gemeinden von der Stadt Landshut nicht vorschreiben lassen würden, was sie zu tun hätten. „Die Zusammenarbeit mit den Landkreisen funktioniert in vielen, aber nicht in allen Bereichen“, meinte Rampf. Außerdem sollen die Stadtwerke und das Klinikum weiterhin eigenständig bleiben und nicht privatisiert werden. „Es gibt am Markt zur Zeit viele Angebote“, so Rampf. Mit einem Verkauf könnte etwa 100 Millionen Euro an Schulden getilgt werden. Trotzdem sei die Unabhängigkeit etwa von Wasser- und Strompreisen aber wichtiger, meinte Rampf.

Thematisiert wurde auch der Umgang politisch Engagierter untereinander. So würde oft ein sehr rauer Ton herrschen. Diskussionen würden zum Teil nicht mehr auf der Grundlage von sachlichen Argumenten geführt, sondern oftmals seien Beleidigungen und Beschimpfungen an der Tagesordnung.

Landshut