Wakesurfing
Eine Regensburger Initiative sucht nach der „perfekten Welle“

23.03.2019 | Stand 13.09.2023, 6:35 Uhr
−Foto: n/a

Wie im berühmten Eisbach in München wollen Sportler auch in Regensburg Wakesurfen. Eine Initiative sucht nun das Gespräch mit den Behörden. Ein möglicher Standort für eine künstliche Welle: Ein Seitenarm der Donau.

REGENSBURG Die Bilder aus München kennt eigentlich jeder, der sich für Freizeitsport interessiert. Auf dem Münchner Eisbach surfen die Wellenreiter im Sommer die „perfekte Welle“. Regensburg hat so etwas nicht – bisher. „Regensburg surft – das ist unser Ziel“, heißt es dazu auf einer extra eingerichteten Facebook-Seite und auf einer Homepage. Die beiden Initiatoren wollen allerdings noch im Hintergrund bleiben und bislang nicht namentlich erwähnt werden. Doch die Initiative läuft langsam an – die Welle rollt sozusagen. Denn am Montag fanden bereits Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt statt. Weitere Gespräche sollen folgen.

„Bislang haben wir einen Seitenkanal im Blick, der sich hervorragend eignen würde“, sagt einer der Initiatoren. In der Tat gibt es zwischen der Donau am Oberen Wöhrd und dem Kanal noch ein Gewässer, das relativ ruhig dahinfließt bis zum Wehr. Dort wäre es möglich, mittels einer hydraulischen Klappe und einer Art Mini-Wehr eine Welle zu generieren, auf der man dann surfen könnte“, so einer der Initiatoren.

Dass das technisch nicht abwegig ist, belegte die Recherche: Studenten der Technischen Hochschule (OTH) haben bereits eine Studie erstellt, die die Machbarkeit überprüfte. „Wichtig ist, dass man die Welle auch wieder abstellen kann. Zentral muss auch sein, dass die Umwelt völlig unberührt von der Maßnahme bleibt“, so ein Mitstreiter der Wellen-Initiative. Man hat auch nicht nur den Donau-Seitenarm am Kanal im Blick.

Zum einen wünschen sich die Initiatoren nun Mitstreiter, die auch signalisieren, dass die Welle gewünscht ist. Zum anderen geht es den Initiatoren auch darum, die Gewässer wieder erlebbarer zu machen. Damit knüpfen sie auch eine Bewegung an, die etwa durch das „Fest im Fluss“ aus der Regensburger Stadtgesellschaft heraus die Donau wieder zum Lebensraum machen wollte. „Wir wollen aber auch signalisieren, wie wichtig uns die Umwelt ist, indem wir beispielsweise mit neuen Mitgliedern unserer Initiative Müll aufsammeln und die Uferbereiche pflegen“, so ein Initiator zu dieser Zeitung. „Der Umwelt-Aspekt der Welle wäre auch nicht zu unterschätzen: Statt mit dem Flugzeug nach Bali zu jetten, könnte man auf das Fahrrad steigen und vor Ort seinem Sport nachgehen.“

Festgelegt auf den Kanal-Standort ist die Initiative übrigens nicht. „Wir können uns durchaus auch andere Standorte vorstellen, auch im Landkreis Regensburg“, so ein Verantwortlicher. Dazu würden nun Gespräche auch mit Fischereiverbänden geführt. Die Initiative in Regensburg ist übrigens längst nicht die Einzige, ganz im Gegenteil. In Landshut und in Passau gibt es ähnliche Initiativen. Und in Stuttgart steht man sogar kurz davor, eine Welle zu verwirklichen. Das wird ein Wettrennen!

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