Besonderer Rettungswagen-Einsatz
Ein Traum hat sich erfüllt:

31.07.2018 | Stand 31.07.2023, 8:33 Uhr
−Foto: n/a

Sie interessiert sich für Medizin und wäre gerne Ärztin

TEISING. Als Säugling musste Helena operiert werden. Dabei kam es zu einem Sauerstoffmangel und seither ist die heute 17-Jährige körperbehindert.

Durch ihre eigene Geschichte interessiert sie sich für alles, was im Körper los ist. Schaut sich Videos über Medizin und Krankheiten auf Youtube an. Ein ungewöhnliches Hobby? Vielleicht. Aber: „Ich wäre gerne Ärztin!“, verkündet Helena im Gespräch. Leider steht ihr dabei ihre Behinderung im Weg. Aber mit ihrem wachen Geist brennt sie trotzdem für die Medizin.

Das war auch der Grund, warum auf dem Sommerfest der Konduktiven Tagesstätte Teising plötzlich ein Rettungswagen im Hof stand. Eine der Mitarbeiterinnen, Tamara, war früher selbst beim Rettungsdienst und hat den Kontakt hergestellt. Sie hatte von Helena erfahren, dass es ihr großer Traum sei, einmal einen Sanka aus nächster Nähe zu sehen und zu erkunden.

Die beiden Herren von der BRK-Bereitschaft Altötting, Herbert Janku und Alois Deser, zogen alle Blicke auf sich. Unter höchster Anspannung verfolgten die Kinder, wie zuerst die Tagesstättenleiterin Gabi Podmaniczki auf die Rettungstrage geschnallt wurde.

Danach war der Bann gebrochen und Helenas Freundin Valentina wagte sich mit einem lauten „Leck mich am Arsch“ auf die Trage und ließ sich in den Rettungswagen schieben. Schließlich überwand sich auch Helena und gab sich ihrer Neugier hin. Mit breitem Grinsen, laut lachend und die Finger zum Siegeszeichen verschwand auch sie im Rettungswagen. Dort bekam sie noch eine Sauerstoffmaske angelegt und einen Pulsmesser - von Papa und Mama fürs Familienalbum festgehalten.

Helena würde gerne im Krankenhaus arbeiten

Für Helena war das der krönende Abschluss ihrer Zeit in der Konduktiven Tagesstätte. Sie war zwölf Jahre dort und geht jetzt zu einem Berufsvorbereitungsjahr in eine Schule für Körperbehinderte nach München. Sie will eine Ausbildung zur Bürohelferin machen, um vielleicht einmal in einem Krankenhaus zu arbeiten. Die räumliche Trennung ist ein neuer und schwieriger Lebensabschnitt für die ganze Familie. Ein Einschnitt, der von diesem unvergesslichen Sankaerlebnis versüßt wird.

Wer sich für einen Platz in der Konduktiven Tagesstätte Teising oder eine Mitarbeit in der BRK-Bereitschaft interessiert, kann sich jederzeit bei den jeweiligen Organisationen melden.

Altötting