Das Passauer Evangelistar
Ein seltenes Zeugnis romanischer Buchmalerei

22.11.2017 | Stand 31.07.2023, 11:50 Uhr
−Foto: Foto: Bistum Passau

Am Freitag wird das Faksimile des Passauer Evangelistars im Bischöflichen Ordinariat Passau vom Quaternio Verlag vorgestellt.

PASSAU Von mittelalterlichen Handschriften geht etwas Faszinierendes aus: Mönche in klösterlichen Skriptorien, gestalten bei Kerzenlicht mit großer handwerklicher Fähigkeit einmalige Kunstwerke der Buchmalerei. Die Romanik ist der erste große Kunststil des Abendlandes und es sind gerade die Prachthandschriften aus dieser Epoche, die solche Vorstellungen auslösen.

Ein besonders schönes Beispiel der romanischen Buchmalerei wurde vom Quaternio Verlag Luzern in der Bayerischen Staatsbibliothek München entdeckt, zu der bisher nur wenige Wissenschaftler Zugang hatten: Das Passauer Evangelistar. Der Buchschmuck aus ganzseitigen Miniaturen und großen Zierinitialen voller Gold und Silber ist grandios. Mehr noch als der Ausstattungsreichtum berührt die Tatsache, dass das Passauer Evangelistar beinahe die einzige Prachthandschrift der Passauer Schule ist, die erhalten geblieben ist.

Mehr als 800 Jahre nach seiner Entstehung legt es Zeugnis ab von der hochstehenden und eigenständigen Buchmalerei, die im 12. Jahrhundert in Passau gepflegt wurde. 

Am Freitag, 24. November, wird das Faksimile des Passauer Evangelistars im Bischöflichen Ordinariat Passau (Schulungsraum, Domplatz 7, Zugang über den Domladen) vom Quaternio Verlag vorgestellt. Beginn der 30-minütigen Präsentation ist um 10.30 Uhr. In der Adventszeit (bis 23.12.) ist das Evangelistar im Domladen einsehbar.

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