Konrad-Max-Kunz-Tage
Ein Fest für den Vater der Bayern-Hymne

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:29 Uhr
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Konrad Max Kunz hat zwar den Großteil seines Lebens in München verbracht – doch nur seine Geburtsstadt Schwandorf sorgt dafür, dass der Komponist der Bayern-Hymne nicht in Vergessenheit gerät. Am Sonntag starten die diesjährigen Konrad-Max-Kunz-Tage.

SCHWANDORF Dass der gebürtige Schwandorfer Konrad Max Kunz die Bayern-Hymne komponiert hat, ist mittlerweile hinlänglich bekannt in der Großen Kreisstadt und ihrer Umgebung. Dem Kunz-Experten Thomas Göttinger reicht das aber nicht: „Das Ziel ist, dass die Leute diesen Konrad Max Kunz ein Stück weit besser kennen lernen – und zwar nicht auf trockene, sondern lebendige Art“, sagt der Macher der Konrad-Max-Kunz-Tage, die heuer ihre dritte Auflage erleben und vom 22. April bis zum 20. Mai dauern.

Tatsächlich täte man „diesem Kunz“ Unrecht, ihn nur auf die Bayern-Hymne zu reduzieren. In den Augen von Göttinger verkörpert dieser Sohn Schwandorfs nämlich das Idealbild eines aufgeklärten, gesellschaftlich aktiven Bildungsbürgers: „Er hat für Themen wie Pressefreiheit, Verfassung und bürgerliche Rechte gekämpft und sich vor allem für die Beschäftigung mit Kunst und Musik stark gemacht, weil er der Überzeugung war, dass das den Menschen nach vorn bringt.“

Daher wird der Komponist bei der unter dem Motto „Kennen Sie Kunz?“ stehenden Veranstaltungsreihe aus den verschiedensten Blickwinkeln gewürdigt (das komplette Programm steht unter www.schwandorf.de). Höhepunkt ist sicherlich der Festakt zu Kunz‘ 200. Geburtstag am 29. April (15 Uhr), zu dem der Münchner OB Christian Ude in die Spitalkirche kommt. Der Landesvater in spe schlägt dabei mehrere Fliegen mit einer Klappe:

Erstens kann er bei seinem Besuch in Schwandorf seine (von Lästerern oft als kaum vorhanden kritisierten) Kenntnisse über den Rest Bayerns erweitern, zweitens bekommt Kunz auf diese Weise endlich auch Aufmerksamkeit aus München; denn obwohl der Komponist den Großteil seines Lebens in der Landeshauptstadt verbrachte und dort auch als Original galt, ist er heutzutage völlig in Vergessenheit geraten.      

Dabei hat Ude selbst eine Gemeinsamkeit mit Kunz: Er ist Ehrenmitglied der „Münchener Bürgersängerzunft“, deren musikalischer Leiter einst Konrad Max Kunz hieß. Ab 22. April haben nicht nur der Münchner OB, sondern alle Interessierten die Gelegenheit, mehr über diesen „großen Unbekannten der bayerischen Musikgeschichte“ (Göttinger) zu erfahren. 

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