Rote Raben ringen Wiesbaden mit 3:2 nieder
Ein Drama in fünf Akten

05.07.2017 | Stand 25.07.2023, 4:30 Uhr
−Foto: Foto: Georg Gerleigner, Bad Griesbach, 08532-3954

Glückliches Ende für die Roten Raben in der Vorrunde der Bundesliga-Saison 2010/11: Die Vilsbiburgerinnen bezwangen am Mittwochabend in einer leidenschaftlichen geführten Partie den VC Wiesbaden mit 3:2 und stehen so nach der Hälfte der Doppelrunde auf Platz 2, punktgleich mit Spitzenreiter Dresden. Besonders wichtig: Durch den Erfolg gegen den Fünften Wiesbaden haben die Raben ihren Vorsprung auf die Nicht-Playoff-Plätze auf komfortable sechs Zähler ausgebaut.

VILSBIBURG Vor 1.310 Zuschauern in der Vilstalhalle hatten die Gastgeberinnen zunächst alles im Griff. Sie holten sich nicht nur die Sätze 1 und 2 mit 25:20 und 25:18, sondern überzeugten vor allem auch durch die Art und Weise ihres Spiels. Sehr konzentriert, sehr kompakt, nie um eine Antwort gegen einen keineswegs schwachen Gegner verlegen. Man hatte eigentlich das Gefühl, es könnte nichts mehr schiefgehen, so stabil schienen die Kräfteverhältnisse.

Denkste. Wiesbaden ließ sich nicht hängen und kämpfte sich Stück für Stück ins Match zurück. Der 3. Satz ging mit 25:22 an die Gäste, und ab Mitte des 4. Abschnitts gab es Grund, sich doch Sorgen zu machen um die Roten Raben. Denn im gleichen Maße, in dem die Gäste, befeuert von der Ex-Vilsbiburgerin Regina Burchardt, Sicherheit und Selbstvertrauen gewannen und dies mit ihrer Körpersprache auch dokumentierten, schien das Team von Coach Guillermo Gallardo ins Grübeln zu kommen. Logische Konsequenz: Satz Nr. 4 wurde mit 25:21 ebenfalls eine Beute der Hessinnen.

Doch es handelte sich ja um Damen-Volleyball, und so nahm das Spiel seine zweite und entscheidende Wende. Im Tiebreak zeigten die Raben plötzlich wieder jene grimmige Entschlossenheit, die sie schon im ersten Teil des Abends demonstriert hatten. Mit maximalem Siegeswillen und nach teils atemberaubenden Ballwechseln brachten Nadja Jenzewski und Co. die Vilstalhalle zum Kochen, spätestens beim 10:5 im Entscheidungssatz saß niemand mehr auf seinem Platz. Stehend, klatschend und singend begleiteten die enthusiastischen Fans ihr Team zum Erfolg. 15:8 hieß es am Ende im Tiebreak und somit 3:2 unter dem Strich. Dass Wiesbadens Trainerin Xiaojun Yang zwischen ihren Zuspielerinnen Olga Raonic (Serbien) und Nikki Klingsporn (USA) insgesamt achtmal hin- und herwechselte, ging somit nur als Kuriosum in die Geschichte des Abends ein. Den sportlichen Erfolg konnte die Chinesin weder mit wilden Wechseleien noch mit hektischen Auszeiten erzwingen.

Auffälligste Spielerinnen bei Vilsbiburg waren Natalia Korobkova mit ihren brachialen Schmetterbällen und Magda Kralikova im Mittelblock. Schon am Samstagabend um 20 Uhr geht's für die Roten Raben weiter in der Bundesliga. Dann gastiert zum Rückrundenauftakt Altmeister USC Münster in der Vilstalhalle.

Landshut