Vom Neubau eines Borstenfischpasses an der Staustufe Bad Abbach versprechen sich das Wasserwirtschaftsamt und die RMD Wasserstraßen GmbH nachhaltige Verbesserungen für die Gewässerdurchgängigkeit und Kanuten.
BAD ABBACH Das Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg lässt in Zusammenarbeit mit der RMD Wasserstraßen GmbH seit dem 18. November die vorhandene Bootsgasse an der Staustufe Bad Abbach zu einem Borstenfischpass ausbauen. Spätestens ab dem kommenden Frühjahr können dann Fische und Kleinstlebewesen die etwa fünf Meter Höhenunterschied an der Staustufe überwinden. „Einhergehend mit dem Umbau wird auch die Sicherheit für die Bootsfahrer und Kanuten nachhaltig verbessert”, heißt e4s dazu in einer Pressemitteilung.
500 Liter Donauwasser, die die Rhein-Main-Donau AG als Kraftwerksei- gentümer entschädigungslos zur Verfügung stellt, strömen in Zukunft pro Sekunde durch die 102 Meter lange, 2,30 Meter breite und einen Meter tiefe Bootsgasse. Auf der gesamten Länge werden abwechselnd Borstenelemente - ähnlich wie grobe Besen - und Ruhebereiche angeordnet. Die Borstenelemente sind je nach Ausführung zwischen 40 und 50 Zentimeter hoch, die 31 Ruhebereiche jeweils knapp vier Quadratmeter groß. Die Gesamtkosten liegen bei 290.000 Euro.
Die Planungen unter der Leitung der RMD Wasserstraßen GmbH haben in enger Abstimmung mit den Fachbehörden und Fischereisachverständigen stattgefunden. Ein Monitoring wird das Wanderverhalten der Fische beobachten und die Funktionsfähigkeit des neuen Fischpasses analysieren.
Das Projekt ist Teil eines Umsetzungskonzeptes der Bundeswasser- straßenverwaltung. In Straubing und Regensburg wurden bereits Borstenfischpässe gebaut. Parallel dazu werden in den kommenden Jahren an den Donaustaustufen Bad Abbach, Regensburg, Straubing, Geisling, Kachlet und Jochenstein Organismen-Wanderhilfen geplant, die die Gewässerdurchgängigkeit im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie gewährleisten sollen.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg bittet alle Wassersportler um Verständnis, dass die Bootsgasse während der Bauarbeiten nicht benutzt werden kann.
Zur Staustufe Bad Abbach:
Die Staustufe Bad Abbach sichert die Schifffahrtsverhältnisse auf der Donau zwischen Regensburg und Kelheim. Sie wurde 1978 in Betrieb genommen. Zur Staustufe gehören neben der Schleuse für die Berufsschifffahrt und der Bootsgasse auch eine Schleuse für Sportboote sowie zwei Wasserkraftwerke. Das RMD-Kraftwerk Bad Abbach liefert mit einer Ausbauleistung von 6,1 Megawatt pro Jahr rund 37,5 Millionen Kilowattstunden umweltfreundliche Energie aus Wasserkraft. Die Anlage kann pro Jahr rund 11.500 Haushalte mit Strom versorgen. Seit dem Jahr 2000 liefert ein weiteres Triebwerk mit 3,5 Megawatt Ausbauleistung pro Jahr rund 21,1 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom für die Deutsche Bahn.
Das Foto zeigt den Borstenfischpass an der Staustufe Regensburg.
Kelheim
