Treffen in Berlin
Ehrenamt in Gefahr!" Alarm bei EU-Kommissar geschlagen

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 22:08 Uhr
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Die Themen grenzüberschreitender Arbeitsmarkt und Ehrenamt waren Gegenstand eines Gesprächs von MdB Karl Holmeier (li.) und dem Leiter der Arbeitsagentur Schwandorf, Joachim Ossmann (re.), mit dem für Arbeit und Soziales zuständigen EU-Kommissar László Andor in Berlin.

BERLIN Das Gespräch war auf Initiative von Karl Holmeier zustande gekommen, um gegenüber der EU klar zu machen, dass ehrenamtliche Tätigkeit nach Feierabend auf keinen Fall unter die neue EU-Arbeitszeitrichtlinie fallen darf. Die aktuelle Richtlinie sieht eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 Stunden vor. „Wenn künftig ehrenamtliche Tätigkeiten unter diese Regelung fallen würden, wäre die Existenz des Ehrenamtes in Deutschland akut gefährdet. Freiwillige Feuerwehren und THW könnten dann keine Ehrenamtlichen mehr beschäftigen, die einer hauptberuflichen Tätigkeit nachgehen“, so Karl Holmeier.   Darüber hinaus hatten Karl Holmeier und Joachim Ossmann das Gespräch genutzt, um mit dem EU-Kommissar über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Arbeitsagenturen in Bayern und Tschechien zu reden. Die vollständige Öffnung des Arbeitsmarktes hat sich insbesondere in der bayerischen Grenzregion positiv ausgewirkt. So arbeiten im Landkreis Cham mehr tschechische Arbeitskräfte als im gesamten Bundesland Sachsen – insgesamt sind es gegenwärtig 2.058, und das bei einer historisch niedrigen Arbeitslosenquote. Die EU beabsichtigt aktuell, die Förderung der grenzüberschreitenden Vermittlung grundsätzlich zu reformieren.  Karl Holmeier hat den Kommissar daher um ein weiteres Gespräch auf Fachebene zu diesem Thema in Brüssel gebeten.

Schwandorf