Ein scheinbar alltägliches Büro. Drei Männer tippen und klicken auf ihren Rechnern und betreiben Smalltalk. Ihr Job scheint nicht besonders aufregend zu sein. Doch nach und nach wird klar: Die drei sind keine gelangweilten Informatiker, sondern kaltblütige Killer. Der Clou: Das Büro steht als Sinnbild für das Innenleben des Serienmörders Marco Friedrich. Der Zuschauer befindet sich im Kopf des Killers!
OBERVIECHTACH Das ist die Ausgangslage für den Psychokrimi „Böse“, den das Ovigo-Theater an den vergangenen Wochenenden auf die Bühne im W1 Regensburg gebracht hat. Nach vier Aufführungen (drei davon ausverkauft), kommt die Uraufführung des Stückes nun in die Ovigo-Heimat Oberviechtach – für ein Special in außergewöhnlicher Kulisse. Schauplatz ist das ehemalige Fachgeschäft Rossmann in der Nabburger Straße in Oberviechtach. Für den Psychothriller „Böse“ werden die leeren Räumlichkeiten nun also ein weiteres Mal mit Leben gefüllt. Das Ovigo-Theater hat es sich zur Aufgabe gemacht, für jede Produktion auch nach außergewöhnlichen Spielorten zu suchen. Bei Firmenchef Siegfried Rossmann war von der Idee sofort angetan.
Zurück zum Inhalt: Das Innere des Mörders wird durch die Persönlichkeitsanteile A, B und C dargestellt. Während die Mordserie immer grausamer wird, stoßen A und B beim Ausführen der Aufträge/Morde ihres Chefs C an immer härtere Gren-zen. Zeitgleich wird in einem Fernsehstudio über die Verbrechen berichtet. Als der völlig durchgedrehte Chef Marcos Jugendliebe ermorden möchte, rebelliert A und die scheinbaren Trennlinien zwischen Gut und Böse verwischen.
„Böse“ ist eine packende Mischung aus Drama, Krimi und Psychogramm, das Ovigos künstlerischer Leiter Florian Wein selbst geschrieben hat. Regie führt Theresa Weidhas. Das Ensemble besteht komplett aus Amateur-Schauspielern. Doch Weidhas schaffte es schon in Regensburg, beeindruckende darstellerische Leistungen herauszukitzeln. Schon bei der ausverkauften Premiere zeigten sich die Zuschauer begeistert und gaben langen Applaus. Es ist ein besonderes Stück, auf das man sich einlassen muss, damit es die gesamte Wirkung entfaltet. Doch auch nach dem Applaus werden Fragen bleiben. Über das Ende, über die Einord-nung in „Gut“ und „Böse“ und über die Motive solcher Taten. Genau das, was das Ovigo-Theater beabsichtigt.
Die Termine in der Übersicht
Donnerstag, 19. April, 19 Uhr: Oberviechtach, ehemaliges Fachgeschäft Rossmann
Freitag, 20. April, 20 Uhr: Oberviechtach, ehemaliges Fachgeschäft Rossmann
Samstag, 21. April, 20 Uhr: Oberviechtach, ehemaliges Fachgeschäft Rossmann
Freitag, 27. April, 20 Uhr: Oberviechtach, ehemaliges Fachgeschäft Rossmann
Samstag, 28. April, 20 Uhr: Neunburg vorm Vald, Schwarzachtalhalle
Die Karten kosten zwölf Euro, ermäßigt sechs Euro, und können im Internet unter www.ovigo-theater.de gekauft werden.
Schwandorf
