Versorgung von Notfällen
Drei Jahre Zentrale Notaufnahme und 100.000 Patienten

18.04.2019 | Stand 03.08.2023, 17:28 Uhr
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Vor drei Jahren wurde am Caritas-Krankenhaus St. Josef eine der modernsten Notaufnahmen Deutschlands eröffnet. Inzwischen wurden dort schon 100.000 Patienten versorgt.

REGENSBURG Dr. Andreas Hüfner, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme (ZNA), und sein interdisziplinäres Team sind 24 Stunden an sieben Tagen der Woche für die Versorgung von Notfällen im Dienst. Seit der Inbetriebnahme der neuen Notaufnahme am 12. April 2016 wurden in den 18 Behandlungsräumen 100 000 Patienten versorgt und dabei 94 Kilometer Verbandszeug und 42 000 Pflaster verbraucht. In 400 Materialschüben lagert Material für jeden Notfall.

Statistisch betrachtet landet in Deutschland jeder Vierte einmal im Jahr in einer Notaufnahme. „Wir kümmern uns um jeden Patienten. Da wir nach Dringlichkeit behandeln, müssen sie aber bei hohem Patientenandrang je nach Schwere Ihrer Erkrankung oder Verletzung mit unterschiedlich langen Wartezeiten rechnen“, erklärt Dr. Hüfner. Die Einschätzung der Dringlichkeit erfolgt nach einem standardisierten Verfahren, dem Manchester-Triage-System. Die Patienten werden in fünf Gruppen eingeteilt: beginnend bei Blau, einem nicht dringenden Fall, bis zu Rot, wo eine sofortige Behandlung erforderlich ist. Laut dem Deutschen Ärzteblatt sind mehr als die Hälfte der Patienten in der Notaufnahme kein medizinischer Notfall. Bei leichteren Beschwerden ist der Hausarzt oder der Ärztliche Bereitschaftsdienst (Rufnummer 116 117) die geeignete Anlaufstelle. Sofort den Rettungsdienst (Notruf 112) rufen oder in die Notaufnahme kommen sollte, wer eine akute Blutung, Atemnot oder Brustschmerzen hat. Gleiches gilt, bei plötzlicher Ohnmacht, einer sonstigen Bewusstseinsstörung oder akuten Lähmungserscheinungen, Sprachstörung und Sehverlust. Auch ein dringender Verdacht auf einen Knochenbruch oder eine Vergiftung ist ein Fall für die Notaufnahme.

In der Notaufnahme ist kein Tag wie der andere. Am Morgen weiß niemand was im Tagesverlauf so alles passieren wird. Diese Herausforderung, so sind sich alle einig, macht die Notaufnahme als Arbeitsplatz so spannend und abwechslungsreich. Fachkompetenz und Leidenschaft müsse man mitbringen, weiß Tobias Graf, der Pflegeleiter der ZNA, der seit acht Jahren in der Notaufnahme am Caritas-Krankenhaus arbeitet.

Für Dr. Hüfner und Geschäftsführer Nicolas von Oppen ist der dritte Geburtstag der Notaufnahme auch eine Gelegenheit, Danke zu sagen „an die grandiose Mannschaft der ZNA.“ An jedem Tag im Jahr und zu jeder Uhrzeit spürt man das Herz und den Teamgeist in der Notaufnahme. Wer Teil dieser Truppe werden möchte, hat Glück, denn momentan kann man sich als Notfallsanitäter oder Gesundheits- und Krankenpfleger auf neu geschaffene Stellen bewerben.

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