BMW von Lastwagen zerquetscht
Dramatischer Crash auf der A92: "Lauf, Dominic, lauf!!!"

11.07.2017 | Stand 12.10.2023, 10:09 Uhr
−Foto: n/a

Um Haaresbreite entgingen Markus, Dominic und Kerstin einer schrecklichen Katastrophe auf der A92 bei Wallersdorf (Lkr. Dingolfing-Landau). So erlebte Dominic Hieke (30) den Horror-Unfall …

WALLERSDORF Manchmal sind es nur wenige Sekunden, die über Leben oder Tod entscheiden.

Dominic Hieke (30), sein Kumpel Markus Beck (30) und dessen Schwester Kerstin (21) sind am vergangenen Freitag auf der A92 im Landkreis Dingolfing-Landau unterwegs. Was an diesem Nachmittag passiert, werden die drei Freunde wohl nie vergessen.

Bei der Anschlussstelle Wallersdorf-West hat Kerstin eine Panne. Die 21-jährige Landshuterin lenkt ihren BMW auf den Seitenstreifen. Dominic und Markus, die im Auto hinter ihr fahren, stoppen ebenfalls, um zu helfen. Die jungen Leute schlüpfen sofort in Warnwesten, schalten die Warnblinkanlagen ihrer Fahrzeuge an und bringen sich hinter der Leitplanke in Sicherheit.

Doch Dominic, der in der Nähe von Vilsheim (Landkreis Landshut) wohnt, hat sein Handy im Auto liegen gelassen. „Ich bin zurück zum Wagen gegangen“, erzählt der 30-Jährige. Er greift sich das Mobiltelefon aus dem Innenraum, steigt zurück über die Leitplanke. In diesem Moment hört er Kerstin und Markus brüllen: „Lauf, lauf!!!“

Von Dominic zunächst unbemerkt, ist ein tonnenschwerer Lkw auf den Seitenstreifen geraten. Er rammt zunächst Kerstins Auto. Dann erfasst er auch Dominics Wagen, schiebt das Fahrzeug etwa 50 Meter vor sich her. Im Anschluss kippt der mit Schlachtabfällen und Tierkadavern beladene Lastwagen um, zerquetscht den BMW regelrecht.

Dominic, der nur wenige Meter entfernt steht, ist geschockt. Wie nah er dem Tod war, ist ihm aber zunächst gar nicht bewusst. „Ich habe nur gedacht: ‚Mist, das Auto!‘“, erzählt er.

Sein geliebter und mit viel Aufwand hergerichteter 530 Touring („Ich habe ihn seit zwei Jahren, einem Monat und 27 Tagen“) ist nur noch ein Trümmerhaufen. Der Lkw-Fahrer ist bei dem spektakulären Crash aus seinem Führerhaus und durch das abgerissene Schiebedach des BMW gerutscht. Der Unglücksfahrer bleibt wie durch ein Wunder unverletzt. Die Polizei geht davon aus, dass der 64-Jährige aus Unachtsamkeit zu weit auf den Pannenstreifen geriet und dort mit den abgestellten Autos kollidierte.

Auf über 50.000 Euro wird der Sachschaden geschätzt. Auch Kerstins BMW ist durch die Kollision massiv beschädigt worden. Viel wichtiger jedoch ist: Kerstin, Dominic und Markus sind unverletzt geblieben. „Uns fehlt nix“, erzählt Dominic erleichtert. Die drei haben am Freitag wahrlich einen Schutzengel gehabt.

Landshut