Kommunalwahlen
Dr. Astrid Freudenstein – „Regensburg braucht ganz dringend einen politischen Neustart“

04.03.2020 | Stand 13.09.2023, 1:41 Uhr
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Am 15. März wird gewählt – mit Spannung wird das Ergebnis der OB-Wahl in Regensburg erwartet. Für die CSU tritt Dr. Astrid Freudenstein an (Ordnungszahl 1 auf dem Stimmzettel). Die Politikerin ist keine Unbekannte, sitzt sie doch für den Raum Regensburg im Bundestag. „Regensburg braucht ganz dringend einen politischen Neustart“, ist ihre Devise.

Regensburg. „Die jetzige Situation in Regensburg ist nicht gut. Wir müssen wieder alles daran setzen, den Menschen das Leben in unserer Stadt leichter zu machen. Ich will keine Verbots-Politik und keine Gängeleien.“ Sie setzt auf „kostenloser Busverkehr – zunächst in der Innenstadt, dann nach und nach in weiteren Zonen“, sie will den Bahnhofsvorplatz und die Maximilianstraße anpacken, „weil dort das reine Elend herrscht“, und freies WLAN auf öffentlichen Plätzen und in den Bussen. Bei der Frage der Mobilität übt sie Kritik: „Die jetzige Stadtregierung setzt vorrangig auf den Radverkehr. Dabei kommen die Fußgänger unter die Räder und viele Menschen bleiben außen vor, vor allem die Älteren und Menschen mit Behinderung“, das will sie ändern. Wie sie den Wahltag verbringt, weiß Freudenstein auch schon: „Meine Mama hat am 15. März Geburtstag und wird 84!“ Am liebsten wäre es ihr sicher, wenn es auch nach 18 Uhr etwas zu feiern gäbe.

Das Interview in voller Länge

Warum wollen Sie Oberbürgermeisterin von Regensburg werden?

Regensburg braucht ganz dringend einen politischen Neustart. Dafür stehe ich. Ich bin seit zwölf Jahren Stadträtin, war lange Ortsvorsitzende und habe darüber hinaus Erfahrung im Berufsleben, in der Berliner Politik und in der Verwaltung. Die jetzige Situation in Regensburg ist nicht gut. Wir müssen wieder alles daran setzen, den Menschen das Leben in unserer Stadt leichter zu machen. Ich will keine Verbots-Politik und keine Gängeleien.

Regensburg ist eine fantastische Stadt, was ist für Sie ganz persönlich das Besondere?

Die Regensburger! Weil wir eigentlich alle unsere Stadt lieben.

Welche drei großen Projekte wollen Sie ab dem 1. Mai 2020 anpacken, wenn Sie Oberbürgermeisterin werden?

Erstens: Kostenloser Busverkehr zunächst in der Innenstadt, dann nach und nach in weiteren Zonen.

Zweitens: Den Bahnhofsvorplatz und die Maximilianstraße anpacken, weil dort das reine Elend herrscht.

Drittens: Freies WLAN auf öffentlichen Plätzen und in Bussen.

Es gibt auch Vorhaben, die eher zu den „weicheren“ Themen gehören. Welche sind Ihnen hier wichtig für die Stadt?

Mir persönlich liegt der Tierschutz am Herzen – und zwar sowohl der Schutz von Haustieren als auch der Schutz von wild lebenden Tieren. Die Silvesterknallerei in der Innenstadt zum Beispiel muss wirklich nicht mehr sein.

Besonders wichtig ist die Entwicklung der Mobilität in der Stadt. Welche Perspektiven sehen Sie hier für Regensburg?

Die jetzige Stadtregierung setzt vorrangig auf den Radverkehr. Dabei kommen die Fußgänger unter die Räder und viele Menschen bleiben außen vor, vor allem die Älteren und Menschen mit Behinderung. Ich setze stattdessen auf einen besseren und billigeren Busverkehr – das hilft allen. Ich will außerdem Parkplätze erhalten und – wo es notwendig ist – neue schaffen. Sonst entsteht immer noch mehr Suchverkehr. Viele Menschen sind auf das Auto angewiesen.

Regensburg ist ein Bildungsstandort – Universität, OTH, viele Betriebe, berufliche und allgemeinbildende Schulen bieten eine große Vielfalt in Sachen (Aus-)Bildung. Was werden Sie tun, damit das so bleibt?

Unsere Schulen auf Vordermann bringen! WLAN sollte heute kein Luxus mehr sein.

Regensburg hat durch viele kulturelle und sportliche Angebote sowie durch Naturräume auch einen hohen Freizeitwert. Was sind hier Ihre Ideen für die Domstadt?

Den Sportvereinen müssen wir viel mehr unter die Arme greifen – und auch unseren Profivereinen. Ein Konzerthaus für Ostbayern mit Unterstützung des Freistaates soll bei uns in Regensburg entstehen. Und für mehr Grün will ich unter anderem eine neue Kleingartenanlage schaffen.

„Stadt und Land – Hand in Hand“, das ist ein gerne verwendeter Spruch. Was bedeutet er für ihre Arbeit? Wie stellen Sie sich die Arbeit gemeinsam mit dem Landkreis vor?

Es gibt unzählige Gesprächsrunden, aber kaum Ergebnisse. Wir müssen endlich konkrete Projekte beschließen und umsetzen. Zum Beispiel ein System von Park-and-Ride-Parkplätzen im Landkreis mit attraktiver Anbindung an die Stadt.

Wie werden Sie den Wahltag verbringen?

Meine Mama hat am 15. März Geburtstag und wird 84 ...

Wie sieht Ihr Plan B aus, falls es nicht klappt mit dem Chefsessel im Rathaus?

Ich kämpfe mit meiner Partei um jede Stimme, damit wir Regensburg wieder vorwärts bringen können. Da bleibt keine Zeit für Planspiele.

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