Lizenz-Drama: Kriegt der EVL noch eine Chance?
Donbeck: "Ich habe Fehler gemacht!"

09.07.2017 | Stand 12.10.2023, 10:41 Uhr
−Foto: Foto: Georg Gerleigner

Es ist ein Horrorszenario, das sich niemand vorstellen mag. Der EVL erhält keine Lizenz für die DEL2 und muss den bitteren Gang in die unteren Klassen antreten.

LANDSHUT Dieses Drama nimmt in den vergangenen Tagen immer konkretere Züge an. Die DEL2-Gesellschafterversammlung hat den Niederbayern die Lizenz für die neue Saison verweigert. DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch zum Wochenblatt: „Wir haben große Bedenken in Sachen Wirtschaftlichkeit, ob Landshut die Saison zu Ende spielen kann. Die Entscheidung fußt auf sehr, sehr deutlichen Dingen. Wir konnten gar nicht anders entscheiden, als Landshut keine Lizenz zu geben.“

Dem Klub, so Rudorisch, hätte spätestens Mitte Mai klar sein müssen, „dass es erhebliche Schwierigkeiten im Lizenzierungsverfahren gibt. Die Kriterien waren bekannt – und einige wurden schlichtweg nicht erfüllt.“

Nach Wochenblatt-Informationen soll es eine bilanzielle Überschuldung von knapp 400.000 Euro gegeben haben. Alleingesellschafter Rainer Beck hat diese zwar nun gedeckt und will auch weiter für finanzielle Sicherheit der LES sorgen. Aber Beck gab erst im Lauf des Montags seine Patronatserklärung ab. Schlicht: einige Tage zu spät. Die EVL-Verantwortlichen klammern sich an den letzten Strohhalm und hoffen auf eine erfolgreiche Klage vorm DEB-Schiedsgericht. Geschäftsführer Christian Donbeck: „Die Unterlagen zur Klage wurden am Dienstag beim DEB eingereicht. Jetzt müssen wir warten, wie das Schiedsgericht entscheidet.“

Mit einer Entscheidung sei laut DEB-Ligenleiter Oliver Seeliger erst in der nächsten Woche zu rechnen. Sollte der EVL weiterhin keine DEL2-Lizenz erhalten, „werden wir prüfen, ob Landshut eventuell in der Oberliga Süd spielen kann – falls dort ein Platz frei wird. Aber einen Freifahrtsschein gibt es auch da nicht. Da müssen wir uns auch die Landshuter Unterlagen ansehen.“ Ansonsten droht der Fall in Unterklassigkeit – sprich: Bedeutungslosigkeit!

Derweil versucht Donbeck im Wochenblatt-Gespräch, die unschöne Bilanz des vergangenen Jahres zu erklären: „Wir hatten im Dezember, Januar und Februar einige unvorhergesehene Einmalkosten.“ Zum Beispiel die Kosten für das Gehalt Toni Krinners (er war nach der Erkrankung von Andi Brockmann eingestiegen) oder Nachzahlungen aus den Spielzeiten 2009/10 und 2011/11. „Und wir haben natürlich auch falsche Entscheidungen getroffen – wie die Verpflichtung von Brad Staubitz oder die Zahlungen bei der Krinner-Einigung mit Riessersee. Da stehe ich in der Verantwortung. Ich habe Fehler gemacht.“

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