„Austrittszahlen erschreckend hoch“
Diözese startet erneut Aktion Austrittstelefon

02.07.2020 | Stand 03.08.2023, 19:56 Uhr
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Ende Juni hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) zusammen mit der EKD die Zahlen kirchlichen Lebens in Deutschland für das Jahr 2019 bekannt gegeben. Im Fokus des öffentlichen Interesses stehen traditionell die Austrittszahlen. Sie liegen im vergangenen Jahr 2019 erschreckend hoch.

Regensburg. Im Bistum Regensburg haben 10.655 Menschen den Austritt aus der katholischen Kirche erklärt. Das entspricht einer Quote von 0,93 % im Verhältnis zur Gesamtmitgliederzahl von 1.143.030 Katholiken.

Mit den Austritten umzugehen ist eine schwierige Herausforderung für die Kirche. Die Kirche respektiert die Freiheit der Menschen, sich zum Glauben an Christus zu bekennen und dies durch die Mitgliedschaft der Kirche zum Ausdruck zu bringen, oder davon abzusehen. Jeden einzelnen Austritt bedauert die Kirche aber zutiefst. Die Kirche ist für alle Menschen und zu jeder Zeit offen und freut sich, sich der Anliegen auch der Personen anzunehmen, die die Entscheidung eines Austritts getroffen haben. Im laufenden Jahr hat es einen Rückgang der Austrittszahlen gegeben. Wir sind von der Hoffnung getragen, dass der katholische Glaube uns und viele Menschen in den für uns alle schwierigen Zeiten der Corona-Epidemie trägt.

Im Bistum Regensburg stehen in diesem Jahr erneut vier Personen zur Verfügung, um mit Menschen, die einen Austritt erwägen oder die ausgetreten sind, über Zweifel, Fragen oder Beschwerden zu sprechen.

Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass auf diese Weise interessante und fruchtbare Gespräche zustande kommen. Die Personen, die sich zur Verfügung gestellt haben, sind: Diakon Michael Weißmann, der als Direktor der Caritas im Bistum Regensburg wirkt, Monsignore Thomas Schmid, Schwester M. Anne Strubel von den Mallersdorfer Schwestern und Gemeindereferentin Claudia Stöckl aus Rothenstadt-Etzenricht. Msgr. Thomas Schmid wird außerdem im Mobil in zahlreichen und mobilen Orten im ganzen Bistum Regensburg präsent sein. Er wird face-to-face für Gespräche zur Verfügung stehen, die ebenfalls Sorgen, Nöte, Beschwerden betreffen.

Direktor Michael Weißmann: bis 31. Juli, einschließlich samstags von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr.

Telefon: 0151-73029484

Direktor Michael Weißmann sagt: „Auf die Gespräch freue ich mich schon! Ich denke gerade in diesem ganz besonderen Jahr mit Corona gibt es Redebedarf. Auch in den letzten Jahren waren die Telefonate oft sehr bereichernd, auch für mich! Es steht der Kirche gut an, wenn die Menschen so ein niederschwelliges Angebot zum Gespräch bekommen!“

Msgr. Thomas Schmid: bis 17. Juli, 9-21 Uhr, auch am Wochenende.

Telefon: 0151-64 09 1669

Msgr. Schmid erklärt: „Es gibt ein bayrisches Sprichwort, das wie in den vergangenen Jahren so auch heuer über meinem Gesprächsangebot stehen soll: „Im Redn kemma d'Leid zamm“! Auch und gerade wenn sich das Gefühl einstellt, dass man sich zunehmend verliert oder Trennendes immer stärker wird, ist respektvolle Gesprächsbereitschaft besonders wichtig. Nicht selten entsteht aus einem offenen Gespräch ein heilsamer Prozess des Sich-Wiederfindens. Und wenn das nicht mehr möglich sein sollte, dann kann das Miteinander-Reden Hilfe zu einem Auseinandergehen in gegenseitiger Achtung sein: Im Redn kemma d'Leid zamm!“

Gemeindereferentin Claudia Stöckl: bis 23. Juli, auch am Wochenende.

Telefon: 0961-38867399

Claudia Stöckl erklärt: „Als Gemeindereferentin freue ich mich auf diese spannende und zugleich herausfordernde Aufgabe. Für uns als Seelsorger ist es wichtig zu hören, welche Beweggründe es gab, diesen Schritt zu gehen. Jeder und jede kennt im persönlichen Umfeld Verwandte, Freunde und Bekannte, die bereits aus der Kirche ausgetreten sind. Das es nur finanzielle Gründe sind, mag ich persönlich zu bezweifeln. Und so will ich mich gerne auch in der Zukunft dieser Aufgabe stellen, was wir als Vertreter der Kirche und in der Nachfolge Jesu Christi daraus lernen sollen und dürfen, damit man sich als Mensch in dieser Gemeinschaft wieder heimisch fühlen kann.“

Schwester M. Anne Strubel, Arme Franziskanerin von der Heiligen Familie zu Mallersdorf, das sind die Mallersdorfer Schwestern

Telefon: 08772 69-293 oder 69-00 (Vermittlung)

Dienstag bis Samstag 9.00 bis 11.00 Uhr, 14.00 bis 17.00 Uhr, Dienstag und Donnerstag 19.30 bis 20.30 Uhr

In der Woche vom 6.7. bis einschließlich 11.7.2020 und vom 7.8. bis einschließlich 22.8.2020 ist Sr. Anne ausnahmsweise nicht erreichbar. Anrufe sind möglich bis 15.9.2020.

Schwester M. Anne Strubel teilt mit: „Ich lebe im Konvent des Mutterhauses in Mallersdorf. Ich bin Geistliche Begleiterin und habe langjährige Erfahrung in der Seelsorge und Trauerarbeit sowie in der Begleitung von Frauen in Tagen der Stille. Seit Beginn meines Ordenslebens begleite ich Menschen in den unterschiedlichen Lebensphasen und in ihren individuellen Bedürfnissen. Ich gehe gerne in Kontakt mit Menschen, um sie ein Stück auf ihren Lebensweg zu begleiten. Schon unserem Ordensgründer, Dr. Paul Josef Nardini, lagen die Menschen mit ihren Nöten am Herzen, deshalb sind wir Mallersdorfer Schwestern in verschiedenen sozial-caritativen Aufgabenfeldern tätig. Ich freue mich auf Ihren Anruf.“

Regensburg