Emails verschmutzen die Umwelt
Digitalisierung als Umweltproblem – so kommuniziert man nachhaltig

26.02.2019 | Stand 03.08.2023, 8:04 Uhr
−Foto: n/a

Digitalisierung ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Nachrichten, Bilder und Videos zu versenden, funktioniert immer schneller, bequem und billig. Verbraucherinnen und Verbrauchern ist nicht ersichtlich, welchen echten Kostenfaktor für die Umwelt sie beispielsweise durch das Abspeichern von E-Mails in global verteilten Rechenzentren verursachen.

REGENSBURG Der weltweite Datenaustausch rund um die Uhr ist nur möglich, weil 45 Milliarden Server in globalen Rechenzentren ständig im Einsatz sind, die neben Energie auch Strom und Wasser für die Kühlung verbrauchen. Man spricht hier von ruhender Verschmutzung.

„Schon der Versand von Emails ist ein oft unterschätzter Verursacher von Treibhausgasen“, kommentiert Stephanie Ertl, Umweltexpertin des VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB): „Eine normale Email ohne Anhang verursacht bereits etwa zehn Gramm Kohlenstoffdioxid, welches der Klimabilanz einer Plastiktüte entspricht“. Nach Schätzungen der Studie „Cisco Visual Networking Index: Forecast and Trends, 2017 to 2022“ entwickelt sich der weltweite Datenverkehr von 46.600 Gigabyte je Sekunde im Jahr 2017 auf voraussichtlich 150.700 Gigabyte im Jahr 2022.

Jede in einem Postfach gespeicherte Email treibt unterbrechungslos viele Server an. Ertl rät deshalb, Emails regelmäßig zu löschen, die Zahl der Empfänger zu reduzieren, nur Fotos in niedriger Auflösung anzuhängen, den Papierkorb immer wieder zu leeren und Spamfilter einzurichten, um möglichst wenige Treibhausgase durch den elektronischen Informationsaustausch zu erzeugen.

Weiterführende Informationen und Tipps für Ihre „digitale Diät“ findet man unter: www.verbraucherservice-bayern.de/themen/umwelt/fasten-fuer-die-umwelt

Regensburg