Grünzug erhalten
Die Stadt Regensburg informierte zu neuer Nahversorgung an der Aussiger Straße

13.11.2017 | Stand 03.08.2023, 4:52 Uhr
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Mehr als 70 Personen nahmen an der Informationsveranstaltung zu den Planungen in der nördlichen Konradsiedlung teil. Die Stadt Regensburg hatte zu der Veranstaltung in die Sportgaststätte des VfB Regensburg geladen.

REGENSBURG Gemeinsam mit Bernhard Holler, Projektentwickler der Ratisbona Handelsimmobilien, stellte Anton Sedlmeier, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, die ersten Planungen vor. Auf dem Grundstück an der Ecke Aussiger Straße/Sandgasse beabsichtigt die Firma Ratisbona, einen Lebensmittelmarkt mit Backshop und Café zu errichten. Damit kann eine bestehende Lücke in der Nahversorgung wieder geschlossen werden. Das Vorhaben soll bis zum Frühjahr 2022 realisiert sein. Die Gründe für den relativ langen Zeitraum sind die umfangreichen Änderungen und Anpassungen, die rund um das Vorhaben notwendig sind – so unter anderem bei Straßen, Kanälen, Fuß- und Radwegen sowie Bushaltestellen.

Ende Oktober erhielt diese Planung bereits grünes Licht vom Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr und Wohnungsfragen, das heißt, es ist erklärtes Ziel der Stadt, an diesem Standort eine Nahversorgung anzusiedeln. Bei der ersten Informationsveranstaltung wurden die Bürgerinnen und Bürger über die Planung und den zeitlichen Ablauf informiert. Nachdem noch kein Bauantrag vorliegt, können die Einwände, Bedenken und Vorschläge der Bürgerschaft frühzeitig in dem Planungsprozess berücksichtigt werden.

An die Vorstellung der Planung schloss sich eine lebhafte Diskussion des Projektes an. Mehrheitlich wurde die Ansiedlung eines Nahversorgers vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerung in der nördlichen Konradsiedlung begrüßt. „Endlich kommt der Schandfleck weg“, so die Reaktion eines Teilnehmers. Aber es gab auch einige wenige Stimmen, die sich dafür aussprachen, das Grundstück in dem jetzigen „grünen Zustand“ zu belassen. Andere wiederum sahen die Gefahr, dass das Grundstück auch nach der Bebauung nicht aufgewertet wird.

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist auch die Erhaltung des vorliegenden Grünzuges wichtig. Dies geschieht im Rahmen der Planung durch einen neuen Grünzug beziehungsweise Baumreihen entlang des geplanten Gebäudes. Ergänzt wird dies durch Fassaden- und Dachbegrünungen.

Die Bedenken, dass das Projekt mehr Verkehr im Gebiet erzeugen könne, konnten entkräftet werden. Für die Realisierung des Projektes wird die überbreite Aussiger Straße zurückgebaut. Den verkehrlichen Durchfluss bestimmt aber nicht die Breite einer Straße, sondern vielmehr die Lichtsignalanlage. Darüber hinaus ist die Größe des Nahversorgers mit 800 Quadratmeter Verkaufsfläche eine Mindestgröße für einen heutigen Discounter. Somit dient Netto in erster Linie ausschließlich der umliegenden Bevölkerung als Einkaufsstandort für Lebensmittel, die diesen gut zu Fuß oder mit dem Bus erreichen können. Insofern sind die geplanten gut 40 Parkplätze für den integrierten Lebensmittelmarkt als ausreichend zu bewerten.

Viele weitere Fragen und Bedenken der Anwohnerinnen und Anwohner werden im Baugenehmigungsverfahren geklärt. Denn dieses fordert unteranderem ein Altlastengutachten, ein Lärmgutachten und einen Freiflächengestaltungsplan.

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