Zwei Modelle
Die Regensburger Stadtreinigung testet E-Lastenräder

17.09.2020 | Stand 21.07.2023, 3:23 Uhr
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Immer freundlich, immer hilfsbereit, gelegentlich mal einen flotten Spruch parat – so kennen und schätzen die Regensburgerinnen und Regensburger die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung.

Regensburg. Gerade in der Altstadt sind die „guten Geister“ Sommer wie Winter mit ihren Handkarren im Einsatz, um für Sauberkeit in den Straßen und Gassen zu sorgen. Doch seit wenigen Tagen können Altstadtbesucher eine Veränderung beobachten: Zusätzlich zu den Handkarren sind die Straßenreiniger nun auch mit einem E-Lastenrad unterwegs.

Was steckt dahinter?

E-Lastenräder sind schon lange im Privatsektor bekannt und haben zuletzt auch dank des erfolgreichen Förderprogramms der Stadt in Regensburg eine weite Verbreitung gefunden. Doch mehr und mehr setzen sich diese Fahrzeuge auch im gewerblichen Sektor durch. In Regensburg setzen zum Beispiel Paketlieferanten große E-Lastenräder in der Altstadt ein. Was jedoch fehlt, sind wissenschaftliche Untersuchungen, wo und wie der richtige Einsatzzweck für solche Gefährte liegt.

Aus diesem Grund ist Prof. Ralf Bogdanski, Lehrstuhlinhaber an der TH Nürnberg, mit dem von ihm initiierten Forschungsprojekt „Pedelistics“ an die Stadt Regensburg und andere bayerische Städte herangetreten. Gefördert wird das Projekt vom Freistaat, aber auch von den beteiligten Kommunen. Regensburg trägt 10.000 Euro zu diesem Projekt bei, das von der Bayerischen Landesstiftung den Bayerischen Umweltpreis 2020 erhalten wird. Die offizielle Verleihung des Preises wird voraussichtlich am Jahresende 2020 durch Ministerpräsident Markus Söder erfolgen.

Wie beteiligt sich die Stadt?

Neben der finanziellen Beteiligung der Stadt Regensburg führt das Amt für Abfallentsorgung, Straßenreinigung und Fuhrpark den Praxistest durch. Aktuell testen die Straßenreiniger zwei unterschiedliche Fahrzeugtypen und beurteilen die Vor- und Nachteile des Einsatzes der E-Lastenräder. Neben technischen Fragen geht es auch um die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag bzw. den Gewinn an Mobilität. „Die Beteiligung an dem Projekt Pedelistics ergänzt sich hervorragend mit dem kürzlich aufgesetzten Projekt „MobiRe – Mobilitätsmanagement für die Stadtverwaltung Regensburg. Dabei steht die Weiterentwicklung des Fuhrparkmanagements hin zu einem Mobilitätsmanagement im Vordergrund“, erläutert Bürgermeister Ludwig Artinger.

Wenngleich die endgültigen Ergebnisse noch nicht vorliegen, so kann schon jetzt festgehalten werden, dass die Straßenreiniger von dem Test und dem Fahrzeug begeistert sind. Erste Stimmen sprechen von mehr Flexibilität und Arbeitserleichterungen.

Wie geht es nun weiter?

Nach den verschiedenen Testphasen in den bayerischen Städten werden die Erkenntnisse ausgewertet und münden in einem Ergebnisbericht. Die Stadt Regensburg wird sich eingehend mit den Ergebnissen befassen und versuchen, daraus mögliche Einsatzzwecke für E-Lastenräder in der Stadtverwaltung abzuleiten bzw. in das Projekt „MobiRe“ einfließen lassen. Verschiedene Ämter nutzen bereits E-Lastenräder, so zum Beispiel das Tiefbauamt, dabei wird jedoch der Einsatz der Fahrzeuge nicht evaluiert. Parallel zu dem Forschungsprojekt lässt das Gartenamt ein E-Lastenrad für das Gießen der Pflanzkübel entwickeln. Auch sind für weitere Anwendungszwecke Pilotprojekte zum Einsatz von E-Lastenräder angedacht.

Regensburg