Teichwirtschaft
Die Öko-Karpfen aus der nördlichen Oberpfalz werden zur Marke

03.02.2021 | Stand 21.07.2023, 3:27 Uhr
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Teichwirte in der Oberpfalz, in Franken und ganz Bayern können jubeln: 20.000 Euro stellt der Freistaat laut aktuellem Haushaltsentwurf für die Förderung der Biokarpfen-Vermarktung zur Verfügung.

Landkreis Tirschenreut/Bayern. Die fischereipolitische Sprecherin der Freie-WählerFraktion im Landtag, Gabi Schmidt (Uehlfeld), und Tobias Gotthardt als zuständiger Landtagsabgeordneter (Kallmünz) hatten sich in den vergangenen Jahren für das Projekt Bio-Karpfen stark gemacht. Mit Erfolg: 20.000 Euro aus dem aktuellen Haushalt 2021 des Freistaats sollen helfen, die Marke bekannt zu machen - so ein gemeinsamer Haushaltsantrag der Freien Wähler und der CSU: „Unser Oberpfälzer Karpfen ist eine regionale Spezialität von überregionaler Bedeutung, deren Absatzwege wir gemeinsam weiter entwickeln wollen“, sagte Tobias Gotthardt am Mittwoch, 3. Februar. „Mit dem Siegel ‚Bio-Karpfen Bayern‘ schaffen wir ein neues, vielversprechendes Marktsegment - und entwickeln zeitgleich neue, ökologische Perspektiven für unsere vielfältige Kulturlandschaft der tausend Teiche. Das war, ist und bleibt ein leidenschaftliches Anliegen der Freien Wähler. Nach der heutigen Haushaltszusage werden wir umgehend auf alle Beteiligten zugehen, um den Weg abzustecken hin zum ‚Bio-Karpfen Bayern‘. Das Bio-Siegel bringt unseren Karpfen aus der Oberpfalz in die urbanen Supermarktregale. Ich sehe eine große Chance für unsere heimische Teichwirtschaft.“

Mit den Mitteln aus dem Haushalt werden laut Entwurf Untersuchungen und Informationsveranstaltungen der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zu Vorteilen und Chancen der Ökofischproduktion sowie zum Aufbau effektiver Erzeugungs-, Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen für Biokarpfen in Bayern finanziert. „Das gibt dem Biokarpfen Auftrieb“, sagte der Finanzpolitiker Gotthardt.

Die Nachfrage nach Bio-Fisch ist laut Öko-Modellregion Stiftland und Projektleiter Jonas Bierlein in Deutschland sehr hoch. Allerdings wird diese meist durch Fisch aus anderen Ländern, oft sogar Asien, gedeckt. Dabei sei vor allem der Karpfen der prädestinierte Bio-Fisch. Sogar in der konventionellen Aufzucht sei er in der Erzeugung deutlich nachhaltiger und näher am Bio-Gedanken als die ökologische Erzeugung anderer Fischarten in Aquakultur und wird von Greenpeace und WWF uneingeschränkt empfohlen (Fischratgeber von Greenpeace).

Im Landkreis Tirschenreuth, auch das Land der 1.000 Teiche genannt, hat die Teichwirtschaft und das damit verbundene einzigartige Ökosystem schon seit Jahrtausenden Tradition. Die Ökomodellregion will die Teichwirte im Stiftland dabei unterstützen, Bio-Fisch zu erzeugen und ihn auf einem absatzstarken Markt zu guten Preisen zu vermarkten.

2019 hatte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber die Öko-Modell-Region besucht, sich über das Thema Bio-Fisch und Bio-Karpfen informiert und seine Unterstützung zugesagt. Und auch 2020 erneuerten Schmidt und Gotthardt die Zusagen an die Teichwirte Oberpfalz. Die Abgeordneten Tobias Gotthardt und Gabi Schmid freuten sich am Mittwoch, dass sie mit ihrem Haushaltsantrag Erfolg hatten und nun den Worten auch Taten folgen lassen können. „Ich freue mich, dass wir für den Karpfen nun ein bayerisches Biosiegel auf den Weg bringen“, sagte Gabi Schmidt. „Auf diese Weise können wir noch mehr Vertrauen der Konsumenten in die Qualität der heimischen Karpfen schaffen. Starten werden wir mit dem Projekt in der Oberpfalz und zwar genau gesagt mit den Teichwirten in den Waldnaabauen.“

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