Wohnungen, Gastronomie, Kunst und Vereine
Die Martinsschule soll ein Kreativquartier werden

01.02.2018 | Stand 13.09.2023, 6:21 Uhr
Alexander Schmid
−Foto: n/a

Die ehemalige Schule soll ein Zentrum für innovative Entwickler, Designer, Medien, kreative Dienstleister, Architekten, Start-Ups und Organisationen werden. Gruppierungen aus der freien Kunst, der Kultur- und Bildungsszene sollen hier Platz und Raum zu finanzierbaren Mieten finden. Auch Vereine, die keine eigenen Räumlichkeiten haben, sollen hier ein Zuhause finden.

LANDSHUT Die Stadt Landshut verkauft für dieses Projekt Gebäude und gesamte Grundflächen, die zur „Alten Martinsschule“ gehören, an eine Stiftung. Im Gegenzug berücksichtigt die Stadt Landshut den Mehrwert des Projektes für die Stadt selbst und bedient sich bei der Preisgestaltung nicht an den aktuellen Maßstäben eines im Augenblick überhitzten Immobilienmarktes. Die Stadt fördert den Betrieb des Kreativ Quartieres durch Minderung und Erlässe von Gebühren sowie Teilübernahmen von Kosten bei stadteigenen Betrieben.

Kauf und Umbau wird durch eine Stiftung finanziert. Es werden auch Ansprüche auf Fördergelder des Landes geprüft. Wirtschaftsunternehmen können das Projekt finanziell fördern und erwerben somit Anspruch auf Nutzung von Veranstaltungsflächen.

55 Prozent der Fläche stehen Entwicklern, Designern, Medien, kreativen Dienstleistern, Architekten, Start-ups etc. zur Verfügung,. 20 Prozent der Fläche steht Kopfmietern zu einem marktüblichen wie vernünftigen Preis zur Verfügung. Es handelt sich neben dem Ostbayerischen Kulturforum e.V. hier um das Evangelische Bildungswerk e.V., unter anderem mit seinen Kreativwerkstätten für Langzeitarbeitslose und der Sprachschule „DILA“.

Teile der Außenflächen und etwa 15 Prozent der Gesamtfläche stehen dem Eigenbetrieb Gastronomie zur Verfügung, zehn weitere Prozent sind für Vereine und Organisationen, die keine eigenen Räume besitzen, vorgesehen. Die alte Turnhalle steht den verschiedenen Mietern zur Präsentation ihrer Arbeit – Ausstellungen, Shows, Installationen – zur Verfügung. Außerdem wird dieser Raum intensiv für neue Kulturformate in Landshut genutzt. Weiterhin wird der Dachstuhl komplett ausgebaut und steht Dritten zur Bewirtschaftung zur Verfügung.

Vorgesehen ist auch, zusätzliche neue Flächen zu schaffen. So soll eine Anpassung des Daches erfolgen, die in der Höhe der gegenüberliegenden Polizeiinspektion entspricht. Hier sollen Mietwohnungen entstehen. Ein Teil der Gesamtwohnfläche steht planerisch für Stipendiatswohnungen zur Verfügung.

Gestaltung und Umbau erfolgt durch ein Team von Experten, bestehend aus Architekten, Ingenieuren, Energieplanern, Cost-Consultants und Handwerkern abseits von renditeorientierter Investorenarchitektur. Der Innenhof wird begrünt und öffentlich zugänglich gemacht.

Eine zu gründende Projektgesellschaft dient als inhaltlicher Treiber und Projektentwickler und fungiert als gGmbH im operativen Geschäftsbetrieb.

Der Jahresbetrieb des Kreativ Quartier Landshut finanziert sich durch Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, Projektfördergeldern und durch eine Gastronomie in Teilen des Erdgeschosses sowie Eigenbetrieben und Eigenveranstaltungen insbesondere in der alten Turnhalle. Operatives Geschäftsziel ist eine jährliche „schwarze Null“, inklusive Investitionsrücklagen.

Landshut