Tonbänder gefunden:
Die letzten Geheimnisse von Apple-Gründer Jobs lagen in der Gartenlaube

06.07.2017 | Stand 13.09.2023, 5:30 Uhr

Die letzten Geheimnisse eines Visionärs, ja eines Revolutionärs: Natürlich elektrisiert das Journalisten. Kein Wunder also, dass er nicht schlecht staunte, als Brent Schlender im Gartenschuppen des Apple-Gründers bislang unbekannte Tonbandaufnahmen fand. Das Vermächtnis eines Welt-Veränderers?

DEUTSCHLAND _25 WELT Apple-Gründer Steve Jobs Tod im letzten Herbst war das Ende einer Ära. Doch sein Erbe lebt in Produkten weiter, die die Welt verändert haben. Doch welche Geheimnisse hatte Steve Jobs? Und was hat ihn bewegt, was hat ihn angetrieben? Einige spannende Antworten hat jetzt der Journalist Brent Schlender gefunden – und zwar ausgerechnet in Steve Jobs Gartenlaube. Dort sind Tonbandaufnahmen aufgetaucht, die einige Geheimnisse des Apple-Gründers beleuchten – beispielsweise, was Geheimnis des Apple-Erfolges ist: „Das Geheimnis meines Erfolgs ist, dass wir außergewöhnlich viel Aufwand betrieben haben, um die besten Leute in der Welt einzustellen." Jobs dachte, in den meisten Industrien seien die besten Produkte nur 30 Prozent besser als die der Konkurrenz. Die Welt des Computers sei da eine ganz andere: In der Softwareindustrie seien die Besten 25 Mal besser als Konkurrenzprodukte. Dort also müsse man nur die besten Köpfe und Ingenieure einstellen, um eine Chance zu haben.

Seine Management-Philosophie hat sich Jobs offenbar von den Beatles abgeguckt: Jeder Beatle habe den anderen davor bewahrt, seinen schlechten Eigenschaften nachzugeben. „Jede der Schlüsselpersonen bei den Beatles bewahrte die jeweils anderen davor, ihren schlechten Eigenschaften nachzugeben. Es war die Chemie einer kleinen Gruppe, und das Resultat ist größer als die Summe der Einzelteile, ist Magie", sprach Jobs auf das Tonband.

Zu Scheitern ist laut Jobs manchmal auch Keimzelle für den Erfolg von morgen. Nach Jobs Rauswurf investierte er in Pixar, der Firma, die mit Animationsfilmen eine Revolution im Kino auslöste. Dort habe er in der Zusammenarbeit mit dem Regisseur John Lesseter gelernt, wie wichtig es ist, das richtige Team zusammenzustellen. Dort entstünden jene Innovationen, die eine Firma weiterbringen.

Lange habe er, offenbar wie sein Kollege Bill Gates von Microsoft, die Möglichkeiten von Netzen wie dem Internet nicht erkannt. „Es dauerte ein ganzes Jahrzehnt, bis ich - und bis zu einem gewissen Grad auch der Rest der Industrie – erkannt haben, welchen Durchbruch die Vernetzung von Computern für die Zusammenarbeit von Menschen darstellt." Das habe er 1991 auf Tonband gesprochen. Dass die Technik eine große Bedeutung für das Produkt selbst habe, aber den Konsumenten eigentlich nicht interessiert, auch das habe Jobs als wichtige Erkenntnis festgehalten: „Die Kunden kümmert es nicht, welche aufwendige Technologie in einem Produkt verbaut ist."

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