Freizeit und Kultur
Die Kultur-Jugendherberge Regensburg feiert 20. Geburtstag

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 11:56 Uhr
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Im Jahre 1996 erhielt die Jugendherberge Regensburg als erstes Haus weltweit das pädagogische Profil einer Kultur-Jugendherberge. Ideengeber für diese Neuerung war Josef Schuster, seit Jahrzehnten ehrenamtlicher Bezirksbeauftragter für die Jugendherbergen in der Oberpfalz.

REGENSBURG Das Ziel, "den Gästen ein erlebnisorientiertes und zeitgemäßes Umfeld für einen intensiven kulturellen Austausch als wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Bildung zu bieten", erfüllt das Haus in Regensburg nunmehr seit zwanzig Jahren. In zahlreichen Programmangeboten mit internen Team-Mitglieder und externen Anbietern erfahren Schüler und Familien die 2.000-jährige Geschichte der Stadt Regensburg mit allen Sinnen und auf einem dem Alter angepassten Niveau. Und das kommt an: Mit 622 verkauften Komplettprogrammen sowie weit über 9.500 Bausteinteilnehmern ist das vergangene Jahr 2015 das erfolgreichste Jahr, freut sich die neue Programmkoordinatorin Julia Scheinert. Insbesondere die Workshops begeistern Groß und Klein. Bei ihnen können die Kinder selbst etwas gestalten und fast schon nebenbei, zum Beispiel beim Legen römischer Mosaike, auch einiges über die Geschichte lernen. Am 22. Mai feiern alle Jugendherbergen mit Kultur-Profil gemeinsam das 20-jährige Jubiläum mit einem Aktionstag. An diesem Tag gibt es zahlreiche Mit-Machprogramme, die den bunten Strauß an Angeboten für alle Interessierten präsentieren. Im Oktober folgt dann ein Festakt mit geladenen Gästen aus ganz Bayern.

Dr. Klaus Schulz, seit über 25 Jahren Vorsitzender des Freundeskreises der Regensburger Jugendherberge, zeigte sich angesichts der positiven Entwicklung hoch erfreut und er betonte: "Wir sind stolz darauf, dass wir unsere Jugendherberge als die seit 1996 weltweit erste Jugendherberge als 'Kultur-Jugendherberge‘ bezeichnen dürfen." Dies sei dem ausgezeichnet arbeitenden Team um die Herbergsleiterin Dagmar Elsner zu verdanken. In Ihrem Referat über die aktuelle Situation des Tourismus in Regensburg zeigte sich Sabine Thiele, Geschäftsführerin der Regensburg Tourismus GmbH, sehr zufrieden: "Auch die Jugendherberge profitiert von der positiven Entwicklung und bietet abwechslungsreiche Programme für Schulen und Familien an, damit können wir allen Zielgruppen, die die Welterbestadt besuchen möchten, das passende Angebot machen, für jeden Geldbeutel ist etwas dabei." Thiele erläuterte weiterhin, dass sie sich auf die Inbetriebnahme des marinaForum im Stadtosten (Marina Quartier) in 2017 besonders freut. "Mit der Tagungs- und Veranstaltungshalle bekommt Regensburg endlich einen Ort, der Tagungen und Kongresse mit bis zu 750 Personen abdecken kann; die Fertigstellung ist für den Herbst 2017 geplant."

Markus Achatz vom bayerischen Landesverband informierte in einem anschaulichen medienunterstützen Vortrag über die aktuelle Entwicklung auf Landesebene. Er wies darauf hin, dass von den 59 bayerischen Jugendherbergen einige Häuser mit einem besonderen inhaltlichen Nutzungsprofil zertifiziert sind. So gebe es neben den Kultur-Jugendherbergen Umwelt-, Sport-, und "FitDrauf"-Jugendherbergen auch solche mit dem Profil "Alpiner Studienplatz". An diesen zertifizierten Jugendherbergen werden auf die jeweilige Thematik zugeschnittene Programme angeboten. Teams aus pädagogisch qualifizierten ReferentInnen und Partnerorganisationen begleiten diese Programme für die jungen Gäste – vornehmlich Schulklassen.

Auf Bitten von Klaus Schulz hat sich das langjährige Mitglied Günter Tischler, zugleich Leiter des Regensburger Jugendamtes, Gedanken darüber gemacht, wie man eine Veranstaltung mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen an der Jugendherberge durchführen könnte. Im Rahmen eines Sommerfestes soll sich die Regensburger Jugendherberge als Ort internationaler Gastfreundschaft präsentieren. Neben der Stadt wird sich der Unternehmer Ludwig Gscheider mit einem namhaften Betrag an der Finanzierung beteiligen.

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