Bei Wallstabe & Schneider
Die Kantine wurde zur Nähstube – knapp 3.000 Mund-Nasen-Bedeckungen genäht

04.06.2020 | Stand 03.08.2023, 11:01 Uhr
−Foto: n/a

Im Rahmen einer großen Gemeinschaftsaktion haben mehr als 40 Freiwillige bei Wallstabe & Schneider in Niederwinkling knapp 3.000 Mund-Nasen-Bedeckungen zum Schutz vor einer Corona-Infektion genäht. Würde man die genau 2943 entstandenen Masken aneinanderreihen, dann ergäbe sich die stolze Strecke von mehr als 515 Metern – weitaus mehr als beispielsweise das Empire State Building in New York hoch ist.

Niederwinkling. Los ging es am 30. März mit der Entscheidung der Geschäftsleitung, auf Anregung von Ruth Rabl, Assistentin der Geschäftsleitung, die kurz zuvor gestartete Nähinitiative um die Niederwinklingerin Bianca Brunner zu unterstützen – mittlerweile ist die Gruppe unter dem Namen „Winklinger Stofferl“ regional bekannt.

In der Woche vor Ostern wurde die Betriebskantine bei Wallstabe & Schneider zur Nähstube umfunktioniert, außerdem wurde ein ausführliches Anleitungsvideo für die Maskenproduktion gedreht. Und dann ging unter Projektleitung von Franz Wagner alles Schlag auf Schlag. In der Kalenderwoche 17 ging eine eigens entwickelte Bügelpresse in Betrieb, die den Stoff gleich in akkurate Falten legte: „Eine Maske wurde seither in 30 Sekunden statt bis dato fünf bis sieben Minuten gebügelt und fürs Nähen vorbereitet“, freut sich Auszubildender Martin Esterbauer, der die Presse mit konstruiert hat.

Bis Mitte Mai entstanden in geschätzt mehr als 1.000 Stunden freiwilliger Arbeit beim Zeichnen, Zuschneiden, Bügeln und Nähen fast 3.000 Masken – anfänglich aus gespendeten Bettlaken und Vorhängen aus reiner Baumwolle, schließlich aus vom Unternehmen eigens bestellten und professionell zugeschnittenen Stoffen. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten jeweils zwei Masken überreicht, um sie für die Maskenpflicht im Einzelhandel auszustatten, die seit Ende April gilt“, erzählt Projektleiter Franz Wagner. Weitere rund 1.200 wurden an die Gruppe der „Winklinger Stofferl“ weitergereicht, die übrigen werden nach Bedarf verteilt. Vor Christi Himmelfahrt endete die Aktion. Inzwischen ist die Nähstube wieder der Kantine gewichen.

Straubing-Bogen