Motto: Gemeinsam stark!
Die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Heldenstein stellen sich vor

07.07.2017 | Stand 12.05.2024, 6:36 Uhr

Die Freiwilligen Feuerwehren Heldenstein, Weidenbach und Lauterbach arbeiten eng zusammen

HELDENSTEIN Alle drei Feuerwehren bestehen seit weit mehr als 100 Jahren. Als erstes wurde im Jahr 1879 die Freiwillige Feuerwehr Weidenbach mit 17 aktiven Männern gegründet. Sie war damals eine der ersten Feuerwehren in der näheren Umgebung. Drei Jahre später folgte die Gründung der Feuerwehr Heldenstein. Die Feuerwehr Lauterbach gibt es seit dem Jahr 1893.

Die Freiwillige Feuerwehr Heldenstein in Bildern:

Die Freiwillige Feuerwehr Weidenbach in Bildern:

Die Freiwillige Feuerwehr Lauterbach in Bildern:

Das 40-jährige Bestehen feierte im vergangen Jahr die Jugendfeuerwehr Heldenstein. Im Jahr 1979 begann offiziell die Jugendarbeit bei der Feuerwehr Lauterbach. Die erste Jugendgruppe wurde dort 1985 gegründet. Die Weidenbacher Jugendfeuerwehr kann heuer auf ihr 40-jähriges Bestehen zurück­blicken. Die Feierlichkeiten hierzu finden vom 8. bis zum 10. Juni dieses Jahr statt.

In der Jugendarbeit liegt die Zukunft

Ganz groß geschrieben wird bei allen drei Feuerwehren die Jugendarbeit. Bereits mit dem vollendeten 12. Lebensjahr können interessierte Jungen und Mädchen einer der drei Jugendfeuerwehren beitreten. Hier lernen sie von Anfang an die Feuerwehrgrundtätigkeiten kennen. Bei Wettkämpfen, die durchaus auch sportlichen Charakter haben, können die Nachwuchsfloriansjünger ihr Können ebenso unter Beweis stellen, wie beim Wissenstest oder dem Ablegen der Jugendleistungsprüfung. Auch der Gemeinschafts- und Kameradschaftsgeist wird hierbei gefördert. Gerade die Feuerwehren Heldenstein und Lauterbach bilden hier seit vielen Jahren Wettkampfteams und haben dabei schon große Erfolge auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene erzielt. Auch bei der Bundesausscheidung war man bereits dabei.

Mit 16 Jahren folgt dann der erste große Schritt zum Einsatzdienst. Dann nämlich dürfen die Jugendlichen mit ausrücken und zusammen mit erfahrenen Feuerwehrleuten außerhalb des Gefahrenbereiches wertvolle Erfahrungen sammeln.

14 Jugendliche – 13 Jungen und derzeit leider nur ein Mädchen – gehören momentan der Jugendgruppe in Heldenstein an. In Lauterbach sind es zwei Jungen und zwei Mädchen. Zwölf Jugendliche, nämlich sechs Jungen und sogar sechs Mädchen sind in Weidenbach Feuer und Flamme.

Auch die Frauen stehen ihren Mann

Gerne sind bei den gemeindlichen Feuerwehren auch Frauen gesehen. Die Erfahrungen hier sind seit vielen Jahren durchaus positiv. In Heldenstein sind derzeit fünf Frauen aktiv, wobei eine aktive Atemschutzgeräteträgerin ist, eine weitere als zweite Funkleiterin eine Gruppenführerposition inne hat und eine dritte das Amt der Kreisjugendsprecherin bekleidet. Bei der Lauterbacher Feuerwehr leisten zehn Frauen aktiven Feuerwehrdienst.

Federführend bei der „Frauenquote” sind die Weidenbacher. Hier leisten sage und schreibe 13 Frauen aktiven Feuerwehrdienst. Seit kurzem ist die langjährige Jugendwartin Nicole Schwenk stellvertretende Kommandantin und somit als erste Frau im Landkreis in dieser Position. Zugleich ist sie Kreisfrauenbeauftragte. Anja Maier bekleidet nun als erste ­Jugendwartin der Feuerwehr ebenfalls eine herausgehobene Position. Auf den aktiven Dienst der Frauen will man bei keiner der drei Feuerwehren mehr verzichten. Damit der Frauenanteil auch weiterhin gewährleistet ist, sind die „Mädels” natürlich auch schon bei der Jugendfeuerwehr gerne gesehen.

Bei der Ausbildung wird an einem Strang gezogen

Gemeinsame Übungen führen die Heldensteiner Feuerwehren bereits seit vielen Jahren immer wieder durch. Im Januar und Februar wurde dann auch erstmals ein Lehrgang für die Ausbildung zum Truppmann abgehalten. Hier hat man sogar die gesamte Verwaltungsgemeinschaft mit einbezogen, denn auch die Feuerwehr Rattenkirchen hat sich daran beteiligt.

Um eine möglichst einheitliche Ausbildung der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrdienstleistenden zu gewährleisten, gibt es den Lehrgang für die Truppmannausbildung, der nach einem bayernweit gültigen Leitfaden meist auf örtlicher Ebene durchgeführt wird und auch der Abschluss der Feuerwehrgrundausbildung ist. Für die Kommandanten und Ausbilder der Feuerwehren aus dem Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft lag es daher nahe, diese Ausbildung gemeinsam durchzuführen. Unterstützt wurden sie dabei von Kreisbrandmeister Hans Rahnsch, der als ­Beauftragter der Kreisbrandinspektion für die Abnahme der erforderlichen Prüfung verantwortlich ist.

Sechs Heldensteiner, drei Lauterbacher, vier Weidenbacher und vier Rattenkirchener Feuerwehrdienstleistende nahmen an dem Lehrgang teil. Über drei Wochen waren die Ausbildungstermine verteilt, die an sechs Abenden unter der Woche und vier Vormittagen am Samstag in den Feuerwehrhäusern der beteiligten Feuerwehren stattfanden. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden dabei die Feuerwehrgrundtätigkeiten in Theorie und Praxis vermittelt und das vorhandene Wissen vertieft. In einer theoretischen und praktischen Prüfung stellten sie ihren Ausbildungsstand unter Beweis. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs haben die drei Feuerwehrfrauen und 14 Feuerwehrmänner nun den Grundstein für weitergehende Lehrgänge gelegt.

Kooperiert wird bei Bedarf auch beim Ablegen der Leistungsprüfung. Nachdem die Heldensteiner über die notwendigen Geräte für die Leistungsprüfung Technische Hilfeleistung verfügen, beteiligten sich hierbei beispielsweise die Weidenbacher an der Ausbildung und der Leistungsprüfung.

Ausreichend ausgerüstet für großes Einsatzspektrum

Derzeit sind die drei gemeindlichen Feuerwehren ausreichend ausgerüstet. Mit notwendigen Ersatzbeschaffungen ist aber sowohl in Lauterbach als auch in Heldenstein in naher Zukunft zu rechnen. Das derzeit jüngste Fahrzeug steht in Weidenbach. Mit dem TSF-W, einem Tragkraftspritzenfahrzeug mit Löschwasservorrat und Atemschutzgeräten sind die Weidenbacher zeitgemäß und gut ausgerüstet. In naher Zukunft wird ihnen auch noch ein Verkehrssicherungsanhänger zur Verfügung stehen. Sowohl für Brandeinsätze, als auch für die technische Hilfelistung ist die Feuerwehr Heldenstein gut ausgestattet. Ihnen steht ein Mehrzweckfahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 mit Löschwasservorrat und Atemschutzgeräten, sowie ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 mit Atemschutzgeräten, Spreizer und Rettungsschere, einer Rettungsplattform und einer Vielzahl weiterer Geräte zur Verfügung. Die Geräte sind auf neuestem Stand, das Fahrzeug selbst ist aber bereits in die Jahre gekommen. Ersatz werden in naher Zukunft die Lauterbacher Floriansjünger für ihr Tragkraftspritzenfahrzeug benötigen. Noch leistet es aber – ebenso wie ihr Mehrzweckfahrzeug – gute Dienste.

Zu vielen verschiedenen Einsätzen werden die Feuerwehren Jahr für Jahr gerufen. Während beispielsweise bei schweren Verkehrsunfällen die Heldensteiner oft mit Rettungsgeräten an vorderste Stelle benötigt werden, halten ihnen die Kameraden aus Lauterbach und Weidenbach meist durch die Verkehrsabsicherung und Umleitungen den Rücken frei. Bei Brandeinsätzen ist ohnehin die Zusammenarbeit gefordert. Hier unterstützen sich die Feuerwehren gegenseitig sowohl bei der Löschwasserförderung als auch bei der Brandbekämpfung. Für den Innenangriff und Einsätze mit dem Risiko von Atemgiften sind die Heldensteiner und Weidenbacher Floriansjünger gerüstet. Zwölf Atemschutzgeräteträger stehen in Weidenbach für Einsätze bereit, in Heldenstein sind es sogar dreiundzwanzig.

Für Einsätze, bei denen eine Absturzsicherung benötigt wird, ist die Feuerwehr Weidenbach mit einem Absturzsicherungssatz ausgerüstet. Fünf Männer und eine Frau sind hierfür ausgebildet.

Verstärkung ist willkommen!

Die Feuerwehren freuen sich natürlich immer, wenn jemand im Dienst der Allgemeinheit mitmachen möchte. Aber nicht nur aktive Mitglieder sind willkommen. Wer selbst nicht an vorderster Front stehen möchte, aber sich dennoch beteiligen möchte, kann als passives Mitglied dem ­jeweiligen Feuerwehrverein beitreten. Informationen erteilen jederzeit gerne die nachstehend genannten Ansprechpartner:

FF Heldenstein

FF Lauterbach

  • 1. Kommandant: Stefan Matschi
  • Tel. 0176/81076147
  • 1. Jugendwart: Rupert Höpfinger
  • Tel. 0179/4736135

FF Weidenbach

  • 1.Kommandant: Alfons Aicher
  • Tel. 08636/66258
  • 1. Jugendleiterin: Anja Maier
  • Tel. 08636/7960

Mühldorf a.Inn