Biblisches Theaterprojekt
Die Bibel auf der Bühne – „Von der Finsternis ins Licht“

07.02.2018 | Stand 20.07.2023, 10:47 Uhr
−Foto: n/a

Am Freitag, 23. Februar, um 19 Uhr feiert ein ungewöhnliches Bibelerlebnis in Abensberg im Theater am Bahnhof Premiere. Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) präsentiert mit der Regensburger Schauspielerin Anna Valeska Pohl und dem Saxophonisten Klaus Hirn ein Bibelerlebnis, das sich von einer einfachen Lesung deutlich unterscheidet.

ABENSBERG Acht ausgewählte Passagen aus dem Alten und dem Neuen Testament präsentiert die Regensburger Schauspielerin Anna Valeska Pohl mit Elementen des „physical theatre“, einer Form des modernen Tanztheaters. Diese tänzerischen Momente während der Textlesung rufen unbewusste Bilder und Emotionen im Publikum hervor. Unterstützt wird diese vielgestaltige Rezitation von Lichteffekten von Michael Pöpperl und den Klängen des Saxofons. Bildungsreferentin Beate Eichinger von der KEB im Bistum moderiert den Abend.

Bei der Vorstellung des Projektes, das bis Juni 2018 an zehn weiteren Orten im Bistum auf die Bühne kommt, freute sich Gregor Tautz von der KEB im Landkreis Kelheim, dass für die bistumsweite Premiere das Abensberger Theater am Bahnhof im Landkreis Kelheim den Zuschlag bekommen hat. Das Theaterteam, für das Brigitte Schmid beim Pressegespräch dabei war, sei gleich bei der ersten Anfrage begeistert gewesen. Schauspielerin Anna Valeska Pohl freute sich über die professionelle technische Ausstattung und die Atmosphäre des Theaters. Stadtpfarrer Georg Birner hob die ungewöhnliche Herangehensweise an die Bibel hervor. Für viele sei die Bibel trotz ihrer nicht nur religiösen, sondern auch gesellschaftlichen und geschichtlichen Bedeutung ein „Buch mit sieben Siegeln“. Diese Bedeutung auch in ihren Tiefendimensionen und mit neuen Wegen zu erschließen sei auch für ihn als Pfarrer ein wichtiges Anliegen. Er hoffe deshalb, dass Besucher aus dem ganzen Landkreis nach Abensberg kommen.

„Unter dem Leitgedanken ´Von der Finsternis ins Licht´ werden die ausgewählten Bibelstellen miteinander verwoben und sowohl unter dem Aspekt der individuelle Beziehung zu Gott als auch der gesellschaftlichen Verantwortung der Christen präsentiert“, so Projektleiterin Beate Eichinger. Auch die aktuelle Herausforderung der Begegnung mit dem und den Fremden werde im biblischen Kontext thematisiert. Eingestreute Zitate in den biblischen Originalsprachen Griechisch und Hebräisch wollen andeuten, dass die Bibel Generationen und Kulturen miteinander verbindet. „Anlass für die Überlegungen die Bibel einmal anders zu präsentieren war die neue Einheitsübersetzung, die ab Herbst 2018 auch in den katholischen Gottesdiensten verwendet wird. Im Lauf des Projektes ist aber die Idee, die Bibel kreativ und ungewöhnlich zu präsentieren und so auf ihre vielschichtige Bedeutung aufmerksam zu machen immer wichtiger geworden“, schilderte Beate Eichinger den Prozess der Projektentwicklung. Gregor Tautz von der KEB hob an dem Projekt hervor, dass die Katholische Erwachsenenbildung jenseits der traditionellen Vorträge nach neuen Formen sucht, ihre Inhalte und ihr Anliegen zu transportieren. „Mit diesem Projekt, das den ganzen Menschen anspricht und neue Wege geht, hoffen wir auch Menschen anzusprechen, die offen und neugierig sind, auch wenn sie sich in der traditionellen Kirche vielleicht nicht so beheimatet fühlen.“ Selbstverständlich sei ein neuer Blick auf die Bibel ebenso für alle kirchlich Engagierten, für Lektoren, Bibelkreise oder Jugendgruppen ein Gewinn. Deshalb sei auch die Katholische Jugendstelle Kelheim im Landkreis Kooperationspartner bei dem Projekt.

Zur Auswahl der Texte informierte der Leiter der Bibelpastoralen Arbeitsstelle den Bistums Dr. Reinhold Then. Vier Texte vor der Pause thematisieren Hilfe in schweren Lebenslagen, vier nach der Pause die gesellschaftliche Verantwortung. Die Auswahl spiegle die Vielfalt der Textformen und Themen wieder, die aber doch zu einer Einheit zusammenfinden, wie dieser Abend in künstlerischer Form zeige. Bekannte Texte wie der Johannesprolog (Joh 1) oder die Erzählung vom Barmherzigen Vater (Lk 15) verbinden sich mit Klage- und Lobliedern (Ps 88 und Ps 27), der auch kunstgeschichtlich wichtigen Erzählung von Susanna im Bade (Dan 13) und dem Regenbogen als Bundeszeichen (Gen 9). Gesellschaftliche Fragen stellen der Brief an die Exilanten in Babylon (Jer 29) und der Brief des Paulus an Philemon.

Die Aufführung dauert circa 100 Minuten, dazwischen liegt eine Pause mit Getränken.Weitere Informationen bei: KEB im Landkreis Kelheim, Max-Bronold-Str.10, 93326 Abensberg, 09443 / 9184228, info@keb-kelheim.de und www.keb-kelheim.de

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