Goethe-Gymnasium:
Die aufwändigste Turnhallen-Sanierung Regensburgs ist abgeschlossen

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 19:55 Uhr
−Foto: Foto: Peter Ferstl / Stadt Regensburg

Die wohl aufwändigste und nervenaufreibendste Sanierung einer Turnhalle, die es jemals in der Geschichte der Stadt Regensburg gab, ist nun zumindest baulich abgeschlossen. Oberbürgermeister Hans Schaidinger gab im Goethe-Gymnasium grünes Licht.

REGENSBURG Kurz nach dem Beginn des neuen Schuljahrs hat Oberbürgermeister Hans Schaidinger am 27. September 2012 die seit eineinhalb Jahren wegen Formaldehydbelastung gesperrte Turnhalle des Goethe-Gymnasiums offiziell wieder für den Schulbetrieb freigegeben. Ab Anfang Oktober steht sie dann auch wieder für den Vereinssport zur Verfügung. Nach dem Ausbau von schadstoffbelasteten Deckenplatten und dem Einbau einer Lüftungsanlage können nun in Abstimmung mit dem Staatlichen Gesundheitsamt die Turnhalle wie auch die Pausenhalle des Goethe-Gymnasiums bedenkenlos genutzt werden.

„Die Diskussion um Schadstoffe hat leider zu einer ungewollten Popularität des Goethe-Gymnasiums und in der Vergangenheit auch zu einiger emotionaler Aufwallung geführt“, erklärte Schaidinger bei der Wiedereröffnung der Turnhalle. „Wir haben alle erforderlichen Maßnahmen getroffen und dafür gesorgt, dass die Ursachen gefunden und beseitigt werden. Und wir haben die gesamte Regensburger Öffentlichkeit mit einer Fülle von detaillierten Informationen zu diesem Fall versorgt. Die Turnhalle des Goethe-Gymnasiums kann jetzt übrigens für sich in Anspruch nehmen, zu den am besten untersuchten Gebäuden in ganz Bayern zu gehören“, sagte Schaidinger.

Der Oberbürgermeister hatte im Februar 2011 die Sperrung der Schulturnhalle verfügt: Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte hatten nach dem Aufenthalt in der Turnhalle über gesundheitliche Beschwerden geklagt. Bereits vor der Sperrung hatte die Stadt im Dezember 2010 und im Januar 2011 Messungen vornehmen lassen, die jedoch aufgrund fehlerhafter Messverfahren unbrauchbar waren. Im Zuge umfangreicher weiterer Untersuchungen durch die Stadt und das als Gutachter eingeschaltete Fraunhofer-Institut für Bauphysik stellte sich schließlich heraus, dass schadstoffemittierende Deckenplatten in Verbindung mit einer mangelhaften Lüftung der Grund für eine Belastung mit Formaldehyd waren.

Im November 2011 beschloss der Bau- und Vergabeausschuss den Ausbau der Deckenplatten in Turn- und Pausenhalle. Als zusätzliche Verbesserungsmaßnahme wurde von der Stadt der Einbau zusätzlicher Lüftungsklappen veranlasst. Um sichergehen zu können, dass die Belüftung bei jeder Wetterlage funktioniert, wurde vom Bau- und Vergabeausschuss im März 2012 auf Empfehlung des Fraunhofer-Instituts und des Staatlichen Gesundheitsamtes die Installierung einer mechanischen Lüftungsanlage beschlossen, die innerhalb einer Stunde die komplette Raumluft (etwa 8500 Kubikmeter) austauschen kann.

Diese Baumaßnahme zur Regulierung des Luftaustausches dauerte fünf Monate und wurde Mitte September 2012 fertig gestellt. Nach erfolgreichem Testlauf kann die Turnhalle nun freigegeben werden. Auch die Pausenhalle ist uneingeschränkt nutzbar. Die Fensterlüftung im Musikraum wurde ebenfalls verbessert.

Insgesamt musste die Stadt einen Betrag in Höhe von etwa 350 000 Euro aufwenden, um die Schadstoffprobleme am Goethe-Gymnasium zu beheben. Derzeit bereitet die Stadt eine Schadensersatzforderung an das für die Baumaßnahmen zuständige Architekturbüro vor.

Gegenwärtig muss einzig noch der Musiksaal intensiv gelüftet werden, hier werden die Deckenplatten in den Herbstferien getauscht.   

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