Erich von Däniken:
Die Aliens werden in zehn oder 15 Jahren kommen

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 2:45 Uhr
−Foto: n/a

Erich von Däniken hält am 4. November einen Vortrag in Simbach am Inn. Zuvor haben wir mit ihm über seine Theorien gesprochen.

SIMBACH AM INN Mit seinen provokanten Thesen und vermeintlichen Beweisen über Außerirdische, die in grauen Vorzeiten den Menschen als Götter erschienen und beispielsweise beim Bau der Pyramiden halfen, hat Erich von Däniken Millionen von Bücher verkauft und zahlreiche Hollywood-Macher inspiriert. Man mag ihm glauben oder nicht: Von Däniken ist ein begnadeter Erzähler und mitreißender Vortragskünstler. Am Montag, 4. November, hält Erich von Däniken um 20 Uhr einen Multimedia-Vortrag im Simbacher LOKschuppen. Im großen Wochenblatt-Interview erklört von Däniken useine Theorien und verrät, was er über seine Kritiker denkt.

Herr von Däniken, am 4. November halten Sie in Simbach am Inn Ihren brandneuen Vortrag „Die Rückkehr der Götter“. Was gibt es da Neues von Ihnen zu erfahren?

Von Däniken: Eine ganze Menge natürlich! Die Menschen haben seit Jahrtausenden Götter verehrt. Am Anfang waren das Naturgewalten oder Naturgötter und später kamen plötzlich andere Götter von den Wolken hernieder. Sie haben Informationen gegeben, den Menschen den Kalender erklärt, ihnen ein bisschen geholfen und sich vielleicht ein bisschen so benommen, wie sich heute Ethnologen benehmen würden, die eben Leute studieren. Diese Götter waren Außerirdische, die versprochen haben, sie würden in einer fernen Zukunft wiederkehren. Die Menschen glaubten irrtümlicherweise, dies seien echte Götter. Wir alle wissen natürlich, dass es keine Götter außer dem einen Gott gibt. Die Menschen haben angefangen, diese Götter zu verehren. Das kann man heute nachweisen. Und da bin ich der Spezialist. Ich zeige in meinem Vortrag die verrücktesten Dinge, beispielsweise aus den Pyramiden in Mexiko oder Ägypten. Ich will, dass die Leute das Staunen wieder lernen.

Ihr Vortrag ist also eine Art „Best of“ Däniken?

Ja, das könnte man schon sagen. Wobei es das Allerneueste in der Cheops-Pyramide zu sehen gibt. Der berühmte Geschichtsschreiber Herodot vermerkte einst, dass sich unter der großen Pyramide ein See befinde. Dort liege ein Sarkophag. Die Ägypologen haben diese Aussage nie ernst genommen. Inzwischen hat man den See entdeckt. Ich war natürlich unten, zeige echte Bilder und Computeranimationen. Es haut einen da wirklich vom Stuhl. Was verbirgt sich in den Schächten? Mit Roboter-Sonden wurde ein Raum entdeckt, in dem sich Linien oder Schriftzeichen befinden, die keine Hieroglyphen sind. Das passt nicht zu der Zeit von Cheops, der ja die Pyramide erbaut haben soll. Inzwischen wissen wir von einem Kilometer Schächten und Gängen in der Pyramide und den größten Teil kann man nicht begehen. Wer hat das gemacht? Befinden sich in der Pyramide möglicherweise die verschollenen Bücher der biblischen Gestalt Henoch, dem die Götter ihr Wissen diktiert haben sollen? Alle meine Thesen enden mit einem Fragezeichen. So ist das auch bei meinem Vortrag.

Hört sich ziemlich viel nach Hollywood und Indiana Jones an. Was entgegnen sie Leuten, die sagen, dass der Däniken nur esoterischen Blödsinn erzählt?

Ich habe großes Verständnis dafür. Aber dann frage ich die Leute immer: Haben sie mal ein Buch von mir gelesen? Oder einen Vortrag gehört? Und meistens sagen die Leute dann „Nein“. Und ich sage dann: Lest doch mal ein Buch von mir oder kommen Sie mal zu einem Vortrag. Und hinterher hab sie vermutlich eine andere Meinung. Am Ende eines Vortrags fragt man sich: Wer hat jetzt Recht? Der Däniken oder die andere Seite. Die Antwort bleibt offen.

Sie haben ja die Filmindustrie zu verschiedensten Umsetzungen ihrer Thesen inspiriert...

Ja. Der amerikanische Mystery-Channel hat beispielsweise zur Zeit eine 80-teilige Serie mit dem Titel „Ancient Aliens“ laufen, die auf meinen Ideen beruht und eine irrsinnige Einschaltquote hat.

Apropos Hollywood: Haben Sie eigentlich einen persönlichen Lieblingsfilm mit Außerirdischen?

Früher Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“. Der war verdammt logisch. Dann kamen viele technisch perfekt gemachten Filme, die vom Inhalt her aber Schrott waren und wo es nur um die Ballereien ging. Das war nicht mein Fall. „Avatar“ von James Cameron hingegen ist ein sensationeller Film, einfach super gemacht.

Sie sind ja Katholik. Glauben Sie dann beispielsweise, dass Jesus eines Tages mit einem UFO und Außerirdischen zurückkehren wird?

Ich selber war ja sechs Jahre in einem katholischen Jesuiten-Internat. Ich habe meinen Glauben an den lieben Gott nie verloren. Ich bete jeden Abend. Nur: Mein Glaube an die Jesus-Geschichte hat sich natürlich verändert und ist nicht mehr der Gleiche wie in meiner Jugend. Ich sehe Jesus nicht mehr als Gottes Sohn. Aber ich sehe Gott, den grandiosen Geist der Schöpfung, was alles dahinter steckt und wo wir alle eigentlich nur Mikroben sind. Die Frage nach Gott ist eine Frage der Definition.

Wann sollen eigentlich ihre besagten Götter oder Außerirdischen wiederkehren?

Ich nehme an, in den nächsten zehn oder fünfzehn Jahren.

In den vergangenen Jahren haben wir doch schon einige Hypes um ein mögliches Weltende erlebt - wie beispielsweise vor einiger Zeit die Aufregung um den abgelaufenen Maya-Kalender...

Deswegen geht die Welt nicht unter! Selbst, wenn wieder Außerirdische auftauchen, bedeutet das nicht das Ende der Welt. Die geht nicht unter. Es beginnt nur eine neue Phase.

Werden diese Außerirdischen ihrer Meinung nach gut oder böse sein?

Eher gut. Zumindest in der Vergangenheit waren sie immer hilfreich. Sie haben die Menschen unterwiesen und ihnen Sachen beigebracht. Es gab aber auch immer ein paar Schurken. Die kommen in der Bibel unter dem Namen „gefallene Engel“ vor. Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen: Das Raumschiffkommando war hilfreich.

Wie halten sie sich mit ihren mittlerweile 78 Jahren eigentlich fit? Haben Sie ein Spezialrezept von den Göttern?

Ich merke nichts vom Alter! Ich rauche noch immer, trinke jeden Abend mein Gläschen Rotwein und mir geht es gut. Es muss wohl an der Arbeit liegen. Ich bin seit 54 Jahren mit derselben Frau verheiratet und jeden Sonntag - wenn möglich - essen wir zusammen zu Mittag. Und danach folgt immer die gleiche Zeremonie: „Ich halte ihre Hände und sage: „Elisabeth, aus mir wird schon noch was!“ (lacht)

Karten für den Auftritt am 4. November in Simbach am Inn gibt es im Vorverkauf beim Wochenblatt Rottal-Inn, Stadtplatz 32 in Pfarrkirchen, Tel. 08561/2346-0.

Rottal-Inn