Konsumklime steigt weiter an
Deutsche Verbraucher sind wieder optimistisch

05.07.2017 | Stand 25.07.2023, 4:46 Uhr

Die Kauflaune der Deutschen wächst und wächst. Deustchland ist die Optimismus-Lokomotive in Europa

DEUTSCHLAND Das Konsumklima in Deutschland hat sich im Februar weiter verbessert. Wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) heute in Nürnberg mitteilte, prognostiziert der Gesamtindikator nach revidiert 5,8 Punkten im Februar für März 2011 einen Wert von 6,0 Punkten. "Grundsätzlich haben viele Ökonomen schon erwartet, dass sich das Konsumklima weiterhin positiv entwickelt", sagt Jochen Möbert von Deutsche Bank Research im Interview mit pressetext. "Der Gesamtindikator der GfK hat sich in den letzten zwei Jahren deutlich verbessert, Oktober 2008 wurden noch 1,5 Punkte verzeichnet - vieles spricht also dafür, dass Deutschland die Lokomotive im Euro-Raum bleibt", sagt Ökonom Möbert. Die Spannbreite des Indikators liegt zwischen null und zehn - 6,0 Punkte seien durchaus positiv zu werten. Steigende Einkommensaussichten Die GfK schätzt, dass vor allem die steigenden Einkommensaussichten im Februar dafür verantwortlich sind, dass das Konsumklima seinen Aufwärtstrend fortsetzt. Es sei die Zuversicht der Konsumenten auf eine positive Arbeitsmarktentwicklung sowie stärkere Einkommenszuwächse, die nach wie vor ungebrochen ist. Bei der Konjunkturerwartung und der Anschaffungsneigung der Bevölkerung sind aktuell leichte Verluste hinzunehmen, ihr immer noch hohes Niveau signalisiert aber auch weiterhin eine positive Grundstimmung. In den vergangenen zehn Jahren hatte der Index einen Durchschnitt von 4,7, berichtet Möbert. "Zuletzt hat der private Konsum stärker zu den positiven Zahlen beigetragen. Einige politische Reformen haben gewirkt, die Exporte boomen wieder wegen der aufsteigenden Emerging Markets, vor allem wegen den sogenannten BRIC-Staaten." Zudem ist Deutschland fast Europameister in der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeitsquote. Sie liegt nur bei neun Prozent, in anderen Ländern - auch in Großbritannien und den USA beträgt sie hingegen bis zu 30 Prozent. Noch viele Dinge ungelöst Der weltweite Boom spricht dafür, dass es kurzfristig in Deutschland weiter bergauf geht. "Wann aber das Ende des Konjunkturzyklus erreicht ist, bleibt abzuwarten", sagt Möbert. Viele Dinge seien noch ungelöst: Wie geht man etwa mit dem demografischen Wandel um? Eine Rentenanpassung hat in der Krise nicht stattgefunden, das wird langfristig nicht tragbar sein. Zusammengefasst, kann man kurzfristig mit einer positiven Entwicklung rechnen, mittel- und langfristig hat das Land große Baustellen zu bewältigen. "Es sind jetzt zwar Schuldenbremsen eingeführt worden - 2016 auf Bundesebene und 2020 auf Länderebene. Als Ökonom bin ich aber skeptisch, ob sich juristisch dann nicht doch Wege finden lassen, um diese Schuldenbremse zu umgehen", erklärt Möbert. (pte)