46. Malteser Wallfahrt nach Altötting
Der wirkliche Malteser dient aus Liebe zu Gott“

12.09.2017 | Stand 29.07.2023, 5:53 Uhr
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Die 46. Malteser Wallfahrt nach Altötting am vergangenen Sonntag war eine ganz Besondere: Schon lange sind dabei nicht mehr so viele Pilger aus den sieben bayerischen Diözesen, aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein in den Gnadenort gekommen, nämlich rund 2.000.

ALTÖTTING/PASSAU Zum Anderen war diesmal der Passauer Bischof Stefan Oster Zelebrant in der Basilika St. Anna, was sicherlich mit ein Grund für die große Pilgerschar war. Allein 100 Wallfahrer aus der Diözese Passau waren zum Gnadenort gekommen.

Mit zwei Reisebussen und zwei Kleinbussen machten sie sich früh Morgens auf den Weg und stimmten sich mit einer Andacht, die an die kürzlich begangene Maria-Hilf-Woche in der Diözese angelehnt war, auf den Tag ein. Vom Dultplatz zogen die Pilger in einer langen Prozession zur Basilika. „Was wäre Altötting ohne die Malteser Wallfahrt“, stellte Prälat Günther Mandl, Stadtpfarrer, Stiftspropst und Wallfahrtsdirektor, eingangs des feierlichen Pontifikalgottesdienstes fest.

Bischof Stefan Oster nahm das Evangelium von Sämann, dessen Samen nur zum Teil auf fruchtbaren Boden fällt, zum Thema seiner Predigt und sprach dabei den Pilgern, von denen viele beeinträchtigt sind, immer wieder Mut zu. „Was will uns Gott damit sagen? Jesus der Sämann oder Gott der Vater streuen unfassbar großzügig ihre Barmherzigkeit aus und sind unfassbar bemüht um jeden und jede, die hier ist“, erklärte er. Er sei froh und dankbar, dass es die Malteser gibt. „Der wirkliche Malteser dient aus Liebe zu Gott und den Menschen. Gott ist großherzig und wir sollen auch großherzig sein.“

  Die Mutter Gottes werde verehrt als Heil der Kranken und Jesus als Heiland, so der Bischof weiter. „Wenn ihr auf Gott vertraut, dann seid ihr da, wo das Heil ist. Egal, in welchem körperlichen Zustand ihr seid. Wenn ihr heute hierher kommt und etwas davon spürt, das ist Heil.“ Eindringlich waren die Worte des Bischof und tröstlich zugleich. Er bewegte sich dabei inmitten der Gläubigen.

Er wolle heute drei Botschaften verkünden, so Bischof Stefan Oster weiter: „Gott ist unfassbar großzügig; Heil ist ,zu Hause sein bei Christus und jeder Mensch ist dem anderen Menschen immer zugleich Kranker und Krankenpfleger. Wir alle, die wir vermeintlich gesund sind, sind auch irgendwie krank. Wenn wir uns einem Kranken zuwenden, dann hilft uns das, über uns hinauszukommen, liebesfähig zu werden, dem Anderen zu dienen.“

Oft schon sei er von physisch beeinträchtigten Menschen, die er eigentlich habe trösten wollen, getrösteter gegangen als er zu ihnen hingegangen sei. „Gott hört das Gebet der Kranken besonders gern und besonders gut, weil er möchte, dass wir uns nur noch auf ihn verlassen“, bekräftige er und bat: „Betet für alle, die das Wort Gottes verkünden, auch für mich. Das brauche ich.“

Eine wunderschöne Geste des Bischofs und eine große Freude für die Pilger aus der Diözese Passau war es, dass Stefan Oster zusammen mit Malteser Diözesanseelsorger Stadtpfarrer Johannes B. Trum nach dem Gottesdienst zur Gruppe kam, vielen die Hand reichte und freundliche Worte mit ihnen wechselte.

In der „guten Stube der Mutter Gottes“ auf dem Kapellplatz, wie er erklärte, begrüßte Günther Mandl die Pilger zur abschließenden Andacht, bei der auch das Gnadenbild präsentiert wurde. Musikalisch wurde die Andacht, wie schon die Prozession am Vormittag, von der Malteser-Kapelle aus Mellrichstadt umrahmt.

Günther Mandl betonte: „Wir alle sind Lieblingsjünger Jesu und deshalb hat uns Jesu allen Maria zur Mutter gegeben. Sie weiß die Lasten um unsere Ängste und Sorgen, sie weiß aber auch um unsere Hoffnung und Zuversicht.. Als ihr euch heute auf den Weg gemacht habt, hat euch Maria in ihren Blick genommen. Maria kennt die Lösung für dein ganz persönliches Problem. Ein Rest von Kreuz wird immer bleiben, denn ohne Kreuz gibt es keine Christusnachfolge.“ Doch jeder habe einen Simon von Cyrene zur Seite, der Jesus beim Tragen des Kreuzes half. „Und diesem Simon möchte ich heute Dank sagen“, so der Prälat an die vielen Malteser gewandt, die die Wallfahrt für die beeinträchtigen Pilger Jahr für Jahr ermöglichen.

Dann wurde es sehr ruhig auf dem voll besetzten Kapellplatz und berührend, denn Günther Mandl hatte die Pilger aufgefordert, im Stillen ihre ganz persönlichen Anliegen und Sorgen an die Gottesmutter heranzutragen.. Den Abschluss bildete, nach den Marienliedern zuvor, ein kräftig und voller Innbrunst gesungenes „Großer Gott wir loben dich.“

Passau