Am Tag der offenen Tür am Sonntag, 10. November, präsentierte sich der Strohhalm den Regensburger Bürgern. Denn viele kennen zwar das Gebäude in der Keplerstraße, doch was dort genau geleistet wird, bleibt vielen Menschen, die sich auf der Sonnenseite des Lebens befinden, ein Rätsel.
REGENSBURG "In Regensburg muss keiner hungern, frieren oder schmutzig sein", das ist das Motto des Strohhalms. Seit 15 Jahren gibt es den Strohhalm, seit 14 Jahren befindet er sich in der Keplerstraße. Und dieser Verein zur Unterstützung Obdachloser und hilfsbedürftiger Menschen ist wirklich für manche Menschen der letzte Strohhalm, an den sie sich klammern.
Umdenken ist gefragt
"Die Menschen sollen umdenken – nicht nur an den Konsum, sondern auch an diejenigen, die sich nicht einmal ein Essen leisten können", sagt Josef Troidl, erster Vorsitzender. Und für solche Fälle gibt es den Strohhalm. Rund 50 Essen werden dort jeden Mittag für einen kleinen Obulus von einem Euro ausgegeben. Alle Mitarbeiter, vom Vorstand bis zur Küchenhilfe, arbeiten ehrenamtlich, um den Menschen auf der Schattenseite des Lebens zu helfen.
Psycholge hat ein offenes Ohr
In den letzten Jahren würden immer mehr ältere Menschen in den Strohhalm kommen, berichtet Troidl – ein Zeichen, dass die Altersarmut zunimmt. Und im Strohhalm wird für alle Belange des Lebens gesorgt, von passender Kleidung über Wäsche waschen bis hin zu einem kostenlosen Haarschnitt. Seit Februar dieses Jahres gibt es sogar eine psychologische Sprechstunde mit Dr. Udo Stelbrink – ein pensionierter Psychologe, der jetzt ehrenamtlich hilft, "wo der Schuh drückt".
"Wir fühlen uns wohl mit den Leuten und die Leute sollen sich wohl fühlen", sagt Troidl, der den Strohhalm auch liebevoll als seine "Familie" bezeichnet. Da der Strohhalm allein auf Spenden angewiesen ist, "können wir nur helfen, wenn auch uns geholfen wird", erklärt Troidl. Mehr zum Strohhalm und wie man ihn unterstützen kann unter www.strohhalm-regensburg.de.
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