Spitzenreiter kommt nun an die Donau
Der SSV Jahn hat Lehrgeld bezahlt – jetzt wartet der 1. FC Nürnberg

21.08.2017 | Stand 29.07.2023, 0:31 Uhr
−Foto: Foto: Sascha Janne

Schneller, härter, intensiver – der SSV Jahn Regenburg hat die Gangart der neuen Liga gleich im ersten Saisonspiel mit aller Wucht zu spüren bekommen.

REGENSBURG Die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer zeigte bei Arminia Bielefeld beileibe keine schlechte Leistung und zeigte auf, dass sie mithalten kann mit den etablierten Teams. Doch war definitiv eine ordentliche Portion Nervosität zu spüren: Viele Unkonzentriertheiten und Leichtsinnsfehler waren im Spiel der Jahnelf zu beobachten. Ein Punkt zum Auftakt wäre demnach absolut verdient gewesen, nur durch den leichtsinnigen und sinnbildlichen Patzer von Marvin Knoll wenige Sekunden vor dem Ende stand die 1:2-Pleite auf der Bielefelder Alm – und das in Überzahl. Klarer Fall von: Lehrgeld bezahlt.

„Das ist natürlich ein bitteres Ende für uns“, war der Cheftrainer nach dem Spiel entsprechend enttäuscht, „wir haben hier alles in die Waagschale geworfen, um einen Punkt zu holen. Umso bitterer, dass wir uns das 2:1 selbst reingelegt haben.“ Ein Trost dürfte sein, dass noch keine Mannschaft am ersten Spieltag abgestiegen ist. Und die Niederlage ändert auch nichts an der gezeigten Leistung.

Dass die Bielefelder und die anderen Zweitligisten nämlich auch nur mit Wasser kochen, war nicht nur am Führungstreffer durch Jann George zu erkennen oder an den Tormöglichkeiten. Der SSV Jahn hat gute Chancen den Klassenerhalt zu schaffen, wenn die Anfangsnervosität schnell abgelegt werden kann. Es dürfte dabei nicht von Nachteil sein, wenn bald schon der erste Punkt auf dem Konto landen würde – oder gleich drei. Die nächste Gelegenheit dazu bietet das erste Heimspiel: Am Sonntag, 6. August, ist um 13.30 Uhr der 1. FC Nürnberg in Regensburg zu Gast. Die Franken sind nach ihrem 3:0-Auftaktsieg über Kaiserslautern gleich mal Spitzenreiter – ein Aspekt, der dem Spiel noch mehr Attraktivität verleiht. Fans, die sich dieses Spiel kurzfristig im Stadion anschauen wollen, werden allerdings auf das Bezahlfernsehen zurückgreife müssen: Es ist seit Wochen ausverkauft, es gibt keine Karten mehr.

Fest steht aber, dass das Spiel trotz Traumkulisse mindestens genauso schwer werden wird, wie der Auftakt in Ostwestfalen. Unter Umständen nimmt Beierlorzer auch die eine oder andere Veränderung in der Startformation vor: So könnte beispielsweise Salzburg-Leihgabe Asger Sörensen für Benedikt Saller in die erste Elf rücken. In dieser Formation agierte der Jahn in der letzten halben Stunde in Bielefeld, was zu einer höheren Stabilität führte. Der letzte Vergleich mit dem FCN ist im Übrigen schon eine Weile her: In der Zweitligasaison 2003/04 gewann Regensburg das Heimspiel gegen die Franken mit 2:1. Gegen ein ähnliches Ergebnis am kommenden Wochenende dürfte in der Oberpfalz kaum jemand etwas haben.

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