Politik
Der Oberbürgermeister schreibt im Wochenblatt: Bei uns Asylbewerber sind willkommen!

08.07.2017 | Stand 02.08.2023, 4:40 Uhr
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Diesmal schreibt Oberbürgermeister Joachim Wolbergs über die Ankunft der ersten Kriegsflüchtlinge aus Syrien in Regensburg – er bittet die Bürger, solidarisch zu sein.

REGENSBURG Die große Welle an Hilfsbereitschaft und Solidarität, die Sie in den vergangenen Wochen bewiesen haben, hat mich sehr bewegt. Ich bin stolz auf meine Stadt, die deutlich Flagge gezeigt hat, dass hier die schwer traumatisierten Flüchtlinge aus den Krisengebieten der ganzen Welt willkommen sind. Jetzt geht es darum, diese Bereitschaft, zu helfen, auch in die Tat umzusetzen.

Am vergangenen Montag sind die ersten Kriegsflüchtlinge aus Syrien in Regensburg angekommen.

Sie müssen jetzt versuchen, die traumatischen Erlebnisse der vergangenen Wochen und Monate hinter sich zu lassen. Krieg, Gewalt, Terror, Verfolgung, die Unsicherheit über das Schicksal ihrer Familien und natürlich über ihre eigene Zukunft – all das belastet diese Menschen schwer! Es ist unsere Aufgabe, ihnen dieses Schicksal zu erleichtern. Was können wir also konkret tun?

Ich appelliere an Sie: Strecken Sie die Hand aus!

In erster Linie geht es nicht um die Versorgung mit dem Lebensnotwendigen. All das steht bereits zur Verfügung. Es geht viel mehr darum, den Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, wieder Vertrauen zu fassen. Das wird am ehesten möglich sein, wenn sie anderen Menschen begegnen und sich von ihnen angenommen fühlen.

Deshalb mein Appell an Sie: Fassen Sie sich ein Herz, strecken Sie die Hand aus und gehen Sie auf diese schwer traumatisierten Menschen ohne Vorurteile zu. Helfen Sie ihnen dabei, in einer fremden Umgebung heimisch zu werden. Leisten Sie Hilfe zur Selbsthilfe! Sprachliche Hürden sollten dabei kein Problem sein. Wir können schnell und unbürokratisch Dolmetscher vermitteln. Aber es geht mir nicht nur um diese Asylbewerber, die gerade eben in Regensburg eingetroffen sind. Wir sollten auch alle anderen Flüchtlinge, die bereits seit längerer Zeit in den bereits vorhandenen Unterkünften leben, nicht vergessen. Auch sie freuen sich über menschliche Zuwendung und Aufmerksamkeit!

Wenn Sie Zeit und Lust haben, eine Patenschaft zu übernehmen, oder wenn Sie über Wohnraum verfügen, den Sie zur Verfügung stellen können, dann melden Sie sich doch bei uns per Mail an regensburg-hilft@regensburg.de. Teilen Sie uns mit, welche Hilfe Sie konkret zur Verfügung stellen können.

Alle weiteren Informationen darüber, was wirklich benötigt wird, finden Sie auch im Internet unter www.regensburg.de, Stichwort „Regensburg hilft.“

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