Heiliger Mann beschenkt kleine Patienten
Der Nikolaus fliegt auf's Krankenhausdach

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 20:08 Uhr
−Foto: n/a

Der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ flog den Nikolaus ins Klinikum Traunstein. Dort beschenkte der heilige Mann ehemalige kleine Notfallpatienten.

TRAUNSTEIN Ein kleines Jubiläum war es heuer für den Nikolaus, der am Freitag, 4. Dezember, zum fünften Mal in Folge mit dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ zu insgesamt 70 Kindern kam, die im vergangenen Jahr nach einem medizinischen Notfall innerhalb von wenigen Minuten durch die Mannschaft versorgt und teilweise auch zu Krankenhäusern geflogen wurden.

Bei der Veranstaltung im Hangar am Klinikum Traunstein waren über 300 geladene Gäste dabei, darunter Eltern und Geschwister der kleinen Patienten, Kinder von Mitarbeitern und Patienten der Kinderstation des Klinikums.

Stationspilot Markus Pabst und Rettungsassistent Jürgen Zankl schwebten im letzten Tageslicht mit dem heiligen Nikolaus an Bord auf dem Dachlandeplatz ein. „Leider kann heuer der Nikolaus nicht pünktlich kommen, da „Christoph 14“ kurz bevor er den heiligen Mann abholen konnte, noch einen dringenden Einsatz erhalten hat“ schallte es am Beginn des Festes durch die Lautsprecheranlage.

Dies tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch, da der Hangar weihnachtlich dekoriert und ausgestattet mit Plätzchen, Stollen und Kinderpunsch zum Feiern einlud. Die jungen Stadtmusikanten aus Traunstein sorgen mit weihnachtlichen Liedern für eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Plötzlich aber sind am Himmel kleine Lichter zu erkennen und ein Dröhnen wird laut und lauter. Schnell laufen die Gäste zu den Toren des Hangars und sehen den Rettungshubschrauber landen. Ein Intensivpatient wird ausgeladen und zur weiteren Behandlung ins Klinikum gebracht. Minuten später macht sich „Christoph 14“ schon wieder auf in den dunklen Abendhimmel, um den wichtigen Fluggast abzuholen, auf den die Kinder schon gespannt warten.

Nach einer kurzen Instruktion durch den leitenden Rettungsassistenten Robert Portenkirchner durften die Besucher auf die Landefläche am Dach des Traunsteiner Klinikums. Gebannt starren die vielen funkelnden Kinderaugen in den dunklen Abendhimmel und beobachten, wie die Scheinwerfer näher kommen; und bald ist der orangefarbene Rettungshubschrauber zu erkennen, der in einem weiten Bogen zu seinem Landeplatz fliegt und sanft auf seiner gelben Plattform aufsetzt. Als die Rotorblätter still stehen, stürmen die Kinder zum Hubschrauber, denn schon während der Landung war der besondere Passagier im roten Gewand im Schein der Innenbeleuchtung durchs Fenster zu erkennen: der Nikolaus ist gelandet!

Langsam klettert er aus der engen Kabine, begrüßt die Kinder und lädt sie in den warmen Hangar ein. Dort lässt er sich auf einem Sessel nieder und wird von allen Seiten umringt. Trotz des großen Andrangs nimmt er sich für jedes Kind Zeit und lässt sich ihre persönlichen Erlebnisse schildern, bevor sie mit einem kleinen gefüllten Säckchen beschenkt werden.

Selbstverständlich erhalten nicht nur die ehemaligen kleinen Patienten ein Geschenk vom Nikolaus, auch alle anderen Kinder dürfen sich über ein Gespräch und die Liebesgabe des heiligen Mannes freuen. Die Kinder strahlen; doch so manche Elternaugen werden feucht bei den wiederkehrenden Erinnerungen an ihr Schicksal mit „Christoph 14“; nicht jeder hat die Erlebnisse schon vollständig verarbeitet. Der Rettungshubschrauber in Traunstein ist ein Patchwork-Projekt: Die Station wird vom Landesverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) betrieben; den modernen Hubschrauber vom Typ EC135T2i stellt das Bundesinnenministerium über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zur Verfügung. Beamte der Bundespolizei-Fliegergruppe kommen als Piloten zum Einsatz. Die Luftrettungsassistenten werden vom Bayerischen Roten Kreuz, die Notärzte vom Klinikum Traunstein gestellt.

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